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Friedenslieder erklingen im fernen Donezk / Pfarrer Pitzal erhält Post aus dem Donbass

Die Renninger Orgel in der Ukraine

Von Peter Maier

Renningen/Donezk. Kaum eine andere Stadt steht im Moment so im Brennpunkt des Interesses wie Donezk im Donbass-Gebiet. Vor Jahren wurde die Orgel in der Bonifatiuskirche in Renningen abgebaut und auf einen langen Weg nach Donezk gebracht. Sie wurde in der dortigen katholischen Kirche aufgebaut und es gab damals ein großes Fest zur Orgelweihe. Pfarrer Franz Pitzal war auch dort und wurde von der Gemeinde mit großer Freude empfangen.

Donezk gehört zur Diözese Charkow, in der bis vor kurzem Bischof Stanislaus gewirkt hat, er ist jetzt in Odessa. In Renningen ist er bestens bekannt und war mehrere Male auch an der Krippe in der Rankbachstadt. Er hat jetzt Verbindungen aufgenommen nach Donezk mit der Bitte, dass in diesen schwierigen Tagen mit der Orgel Friedenslieder angestimmt werden. Der Wunsch der ganzen Welt ist es, dass in diesem so krisengeschüttelten Gebiet kein Krieg ausbreche und es wieder zu friedlichen Verhältnissen kommen kann.

Donezk ist auch bekannt durch seine Fußballmannschaft, aber im Sport noch bekannter ist Donezk durch Sergej Bubka, der als Stabhochspringer als erster Mensch die 6 Meter Höhe übersprungen hat. Von ihm steht eine Bronzestatue am Eingang des Stadions. Ein Zufall wollte es, dass Pfarrer Pitzal mit ihm zusammentraf und die beiden sich über den deutschen Stabhochspringer Günther Lohre aus Leonberg unterhielten.

In diesen so schwierigen Tagen steht Renningen in Kontakt mit der Ukraine. So kam ein Brief mit der Nachricht, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen schon lange andauern und immer wieder Menschen ums Leben kommen. So heißt es in diesem Brief: „Wir haben gelernt, mit dem Wort 'Krieg' zu leben, wir haben uns an die schrecklichen Nachrichten über militärische Todesfälle im Osten der Ukraine gewöhnt, wo die Feindseligkeiten seit acht Jahren andauern. Junge Veteranen auf Krücken schockieren uns nicht mehr und Alarmsirenen und Aufrufe zur Territorialverteidigung sind alltäglich geworden.“