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Gärtringen: Gemeinderatsbeschluss zu Bebauungsplan Kayertäle-Ost und Flüchtlingsunterkunft wird vertagt

Entscheidung erst im April

Werden im Gärtringer Kayertäle eine Flüchtlingsunterkunft und weitere Wohnhäuser gebaut? Dazu hätte der Gemeinderat am 6. März eine Entscheidung treffen sollen – doch der Tagesordnungspunkt wird vertagt.
Von unserem Mitarbeiter Konrad Buck

Die Fraktionen haben noch Beratungsbedarf angemeldet, und Bürgermeister Riesch kommuniziert schriftlich und persönlich mit besorgten Anwohnern. Das Gremium behandelt das Thema frühestens in seiner April-Sitzung. Dann stehen zwei Beschlüsse an: zum einen über den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Kayertäle-Ost und zum anderen über den Standort der Flüchtlingsunterkunft.

Falls der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss ablehnt, aber die Flüchtlingsunterkunft befürwortet, wird laut Bürgermeister für die Flüchtlinge ein Provisorium errichtet, das zehn Jahre Bestand hat. Bei zwei positiven Voten will die Gemeinde eine Unterkunft errichten lassen, die langfristig – auch für andere Personen – nutzbar ist.

Und wenn das Gremium beide Beschlussvorschläge ablehnt? „Dann haben wir ein massives Problem, weil es nicht wirklich Alternativen gibt“, sagt Riesch. Er hält die Fläche in Kayertäle-Ost weiterhin für den geeignetsten Standort.

„Wir nehmen alle Bedenken ernst, aber wir sprechen nicht von einem Zuchthaus, sondern von einem Haus für Menschen in Not“, lässt Matthias Bock, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, der größten Gruppierung im Gemeinderat, eine wohlwollende Haltung zu den Plänen erkennen.

Kritisch beurteilt er allerdings die Vorgehensweise der Gemeindeverwaltung: „Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema intensiver vorberaten wird. Ich bräuchte mehr Zeit“, sagte Bock und verwies darauf, dass diese abwartende Haltung nicht der „Gegenströmung“ aus dem Kayertäle geschuldet sei, sondern der „normalen Gangart“, Themen intensiv zu untersuchen. „Ich unterstelle dem Gärtringer Gemeinderat maximale Gewissenhaftigkeit, es geht nicht nach dem St.-Florians-Prinzip“, betonte Matthias Bock.