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Gechingen: Das Kriegerdenkmal wird hundert Jahre alt

Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im Gechinger Kirchhof wird 2022 hundert Jahre alt
Von Peter Maier

Gechingen . Im Jahr 1920 hat der Gechinger Gemeinderat die Errichtung den Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs beschlossen und den Stuttgarter Kunstbildhauer Karl Gläser damit beauftragt. Zunächst war ein Standort bei der Marienlinde vorgesehen, der sich aber aus verkehrstechnischen Gründen nicht verwirklichen ließ. So kam das Denkmal zu seinem Platz im Kirchhof (Bild: Arbeitskreis Heimatgeschichte Gechingen).

Das Denkmal trägt auf einem steinernen Sockel die Skulptur eines Hirschs, das Haupt mit dem mächtigen Geweih zurückgebogen, das Maul wie zur Klage geöffnet, die Vorderläufe ruhen auf einem Stahlhelm, dem Symbol für die toten Soldaten. Der Hirsch steht für das Land Württemberg, das ja das Hirschgeweih im Wappen trägt. Auf dem Sockel sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten fortlaufend die Namen der Gefallenen eingraviert, überschrieben einmal mit „Es starben fürs Vaterland" und gegenüber „Das Leben gaben für die Heimat". Auf einer der freien Seiten steht: „In Treue und Dankbarkeit die Gemeinde“ und auf der anderen: „Unseren Helden im Weltkrieg 1914 – 1918“.

Das Denkmal muss vor hundert Jahre eine Herzensangelegenheit der Gechinger gewesen sein. Zu seiner Einweihung gab es eine große Feier, an der sich die Schüler, der Gemeinderat, der Musikverein, der Kirchengemeinderat, die Angehörigen, die Veteranen, der Kriegerverein, der Liederkranz und die Feuerwehr an einem Umzug beteiligten, begleitet von Glockengeläut und einem Trauermarsch.

Zum Glück hat sich im Museum Appeleshof ein Programm der Feierlichkeiten angefunden. Das Denkmal wurde enthüllt und der Gemeinde übergeben, Reden wechselten sich ab mit musikalischen Darbietungen, bis der Liederkranz mit dem Lied vom Guten Kameraden abschloss. Das Denkmal verdeutlicht Leid und Trauer durch den Krieg, keineswegs Gewalt oder Rachegelüste, freilich mir Stilmitteln der damaligen Zeit, die heute fremd geworden sind.