Hockey: Die SV Böblingen zeigt erneut große Moral
Hockey. Wie gegen die Stuttgarter Kickers drehte die SVB auch gegen den als Oberliga-Tabellenführer angereisten Mannheimer HC II einen hohen Rückstand (0:3) noch zum Sieg (4:3).
Vielleicht war es bei einigen Fans einfach nur noch die Erinnerung an den vorigen Sonntag, die den Glauben an einen positiven Ausgang des Heimspiels gegen Mannheim am Leben hielt. Gegen die Bundesligareserve des HTC Stuttgarter Kickers hatte die SVB-Mannschaft in den letzten 15 Minuten aus einem 2:5 noch ein 6:5-Sieg gemacht.
Auch diesmal schien die Lage zwischendurch ziemlich aussichtslos. Die jungen Talente der Mannheimer Bundesligareserve präsentierten sich in der ersten Halbzeit in der Böblinger Hermann-Raiser-Halle äußerst selbstbewusst und stark. Sie begannen mit dem taktischen Kniff, ohne Torhüter und dafür einem Feldspieler mehr auf dem Platz zu spielen.
Das Rezept ging insofern auf, als fast immer nur Mannheim den Ball hatte. Auch wenn Böblingen zunächst ein Gegentor verhindern konnte, zahlte sich für die Gäste nach zehn Minuten die künstliche Überzahl mit dem 1:0 aus. Auch wenn das MHC-Team danach seinen Torhüter ins Spiel nahm, blieben die Böblinger im Hintertreffen. Die Hausherren fanden gegen die spielerisch starken Gäste zunächst kein Mittel und gerieten gar mit 0:3 (25.) in Rückstand. Ein wichtiges Lebenszeichen kurz vor der Halbzeitpause war der Anschlusstreffer (28.), den Claudius Müller mit der Verwandlung der einzigen Strafecke des Spiels herstellte.
Spektakulärer Ausgleich
Noch bessere Lösungen gegen das lange Zeit fast fehlerfreie Kombinationsspiel der Gäste fanden die Böblinger in der zweiten Halbzeit. Je öfter die SVB-Spieler erfolgreich Bälle abfingen und nun auch offensiv zur Geltung kamen, desto mehr schienen die jungen Mannheimer die Geduld zu verlieren. Dieser Prozess wurde noch verstärkt, als Florian Schamal nach 36 Minuten im Nachschuss der Anschlusstreffer gelang. Drei Minuten darauf sorgte Vincent Rein für die Szene des Abends. Spektakulär dribbelte sich der SVB-Offensivspieler gegen gleich vier Mannheimer durch und legte auf Jakob Kohlhas ab, der den Ball wuchtig unter die Latte jagte – 3:3, das Momentum war nun endgültig bei den Hausherren.
Und die nutzten das. Kämpferisch hatten die Böblinger den technisch überlegenen Gästen längst den Zahn gezogen, und dieser größere Wille zum Sieg sorgte dann im letzten Viertel für die Entscheidung. Nach einem Vorstoß von Kapitän Müller kam der Ball zu Keanu Ciafardini, der nach 47 Minuten für die erste SVB-Führung sorgte. Auch dank eines diesmal sehr starken Markus Haller im Kasten (Stammtorhüter Felix Lampert war nach wie vor erkrankt) wurde das 4:3 erfolgreich ins Ziel gebracht.
„Wir waren uns ziemlich sicher, dass Mannheim sein hohes Tempo der ersten Halbzeit nicht wird durchziehen können“, blieben Claudius Müller und seine Nebenleute trotz des klaren Rückstands fokussiert. SVB-Trainer Thomas Dauner freute sich über eine „Top-Defensivleistung gegen den bisher besten Gegner“. Mit ihrem zweiten Sieg nach zuvor drei Niederlagen sieht die Bilanz der SVB in der nun abgeschlossenen Hinrunde etwas besser aus. Doch als Tabellenvorletzter bleibt in der ab 13. Januar beginnenden Rückrunde noch einiges zu tun.
SV Böblingen: Haller, Müller, Schamal, Scheufele, Ciafardini, Schlichtig, Nonnenmann, Benz, V.Rein, L.Rein