

Kreis Böblingen. „Für einen Juli ist es nicht unüblich, dass aufgrund des Endes der Frühjahrsbelebung die Zahl der Arbeitslosen steigen kann“, führt Tobias Pieper, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stuttgart, an. „Verstärken könnte sich dies durch die zum Monatsende einsetzenden Schulferien aufgrund von Arbeitslosmeldungen von Schulabgängern, die noch keine Zusage für eine Ausbildung oder ein Studium haben. Auch viele Abschlussprüfungen bei den dualen Ausbildungen haben bereits stattgefunden.“ Für einige junge Absolventinnen und Absolventen bedeute das nun, dass sie eine Zeit der Übergangsarbeitslosigkeit erlebten. Alles in allem zeige sich der Arbeitsmarkt aber aufnahmefähig. „Das sieht man auch an den gestiegenen Einmündungen von Personen, die nach Abschluss einer Maßnahme nahtlos eine Arbeit aufnehmen konnten“, erläutert Pieper.
„Der während den Corona-Jahren 2020 und 2021 konstatierte Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen beziehungsweise die damit verbundene Vermutung, dass sich Langzeitarbeitslosigkeit verfestigen könnte, ist erfreulicherweise so nicht eingetreten“, stellt Pieper weiter fest. Im Juli 2022 verzeichnete der Landkreis Böblingen 3318 freie Stellen, ein Minus von 202 Stellen gegenüber dem Vormonat (minus 5,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein deutliches Plus von 556 Stellen (plus 20,1 Prozent).
Laut Julizahlen haben sich seit Beginn des Berichtsjahres zum 1. Oktober 2021 bis heute insgesamt 1869 Bewerberinnen und Bewerber im Landkreis Böblingen bei der Agentur für Arbeit für den Ausbildungsbeginn im Herbst gemeldet. Mit 129 Jugendlichen mehr als vor einem Jahr, lag die Zahl etwas über dem vergleichsweise niedrigen Vorjahresniveau. Von den Ausbildungssuchenden haben aktuell 577 junge Menschen noch keine Stelle gefunden beziehungsweise noch keine feste Zusage. Den 1869 Bewerberinnen und Bewerbern standen 2.085 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber, von denen 1037 noch unbesetzt sind.



