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Die traditionelle Mai-Hocketse ist zurück

Maichingen: Das Pferdegespann bringt den Maibaum

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause findet am 1. Mai in Maichingen wieder die traditionelle Maibaumaufstellung sowie die Hocketse der Musikkapelle Maichingen (MKM) statt. Die Organisatoren hoffen auf gutes Wetter und rüsten sich für ein großes Besucheraufkommen.
Von Peter Maier
Mit Muskelkraft zieht die Maichinger Feuerwehr den Maibaum in die Höhe. Bild: z

Mit Muskelkraft zieht die Maichinger Feuerwehr den Maibaum in die Höhe. Bild: z

Maichingen. Wenn man die stellvertretende Vorsitzende der Musikkapelle Maichingen Jana Hovoritsch derzeit fragt, was sie sich für den 1. Mai am meisten wünscht, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Keine coronabedingten Einschränkungen, gutes Wetter und ausreichend Helfer“. Vor allem Letzteres stellt die 48-jährige Vereinsfunktionärin vor große Herausforderungen. „Die Maihocketse ist unser personalintensivstes Fest, bei dem wir über 50 Helferinnen und Helfer im Einsatz haben“.

Neben dem Getränkeausschank nimmt hierbei die Essensversorgung der Festbesucher eine zentrale Rolle ein. Die MKM setzt hierbei auf Bewährtes: Rote Wurst, Pommes, Steaks, Rollbraten mit Kartoffelsalat sowie Kaffee und Kuchen sind seit Jahren die Renner auf dem Bürgerhausvorplatz. Bis zuletzt zitterten die Organisatoren wegen möglicher Hygieneauflagen der Stadtverwaltung. Doch die gab jetzt grünes Licht. „Eine 3G-Regel oder gar Maskenpflicht wäre auf dem Bürgerhausareal mit seinen vielen Zugangsmöglichkeiten nicht zu überwachen gewesen“, zeigt sich Jana Hovoritsch erleichtert. Auch Sascha Luft, Abteilungskommandant der Maichinger Feuerwehr, freut sich auf das Fest: „Die Maihocketse ist bei uns das erste Fest nach der kalten Jahreszeit, bei dem man wieder unter freiem Himmel zusammenkommen kann. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause rechnen wir bei ordentlichem Wetter mit vielen hundert Besucherinnen und Besuchern“.

Geschmückt wird der Baum traditionell am Vorabend des 1. Mai von den Frauen der Maichinger Musikkapelle. Wo der Baum bis zur Aufstellung gelagert wird, ist seit Jahren ein gut gehütetes Geheimnis. Stolz sind die Maichinger jedenfalls auf die Wahrung ihrer Traditionen: der Baum wird am 1. Mai mittels Pferdegespann des Reit- und Fahrvereins zum Bürgerhaus transportiert und hierbei von der MKM mit Marschmusik begleitet. Eskortiert wird der Miniumzug von der Maichinger Feuerwehr sowie der Polizei. Am Bürgerhaus angekommen stellen die Maichinger Floriansjünger unter der Regie von „Richtmeister“ Nico Haug die rund 15 m hohe und 800 kg schweren Baum aus dem Sindelfinger Stadtwald von Hand auf. Hierbei kommen sogenannte „Schwalben“ (lange Holzstangen, die an einem Ende mit Seilen verknotet sind) zum Einsatz, mit denen der Maibaum in mehreren Zügen ausschließlich per Muskelkraft aufgerichtet wird.

„Diese traditionelle Art der Maibaumaufstellung ohne Kran oder Drehleiter wird heutzutage nicht mehr überall gemacht“, sagt Abteilungskommandant Sascha Luft nicht ganz ohne Stolz auf seine Maichinger Kameradinnen und Kameraden. „Das allerschönste Gefühl ist es übrigens, wenn wir abends alles aufgeräumt haben, der Bürgerhausvorplatz wieder besenrein ist und eine gelungene Mai-Hocketse wieder Leben in unser Maichingen gebracht hat“, freut sich Jana Hovoritsch. Eines möchte die Organisationschefin unbedingt noch loswerden: „Vielen Dank an alle, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass unsere traditionelle Maibaumaufstellung und Hocketse endlich wieder stattfinden kann“.

Info: Die Maibaumumzug startet um 10.30 in der Stuttgarter Straße in Höhe der Firma Schnorr und führt über die Sindelfinger Straße zum Bürgerhausvorplatz. Dort findet ab 10:45 Uhr die Maibaumaufstellung statt. Im Anschluss bewirtet die MKM die Festbesucher bis gegen 18 Uhr bei ihrer Maihocketse. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die MKM sowie der Musikverein Grafenau.