Streetfood Fiesta Böblingen: Tausende genießen den Open-Air-Schmaus
Böblingen. Tom Sanchez ist Inhaber der Event-Agentur Procity mit Sitz in Althengstett. Er hat am vergangenen Wochenende zum vierten Mal die Streetfood Fiesta in Böblingen veranstaltet, erstmals auf dem Elbenplatz und nicht wie in den Jahren zuvor auf Marktplatz. „Die Atmosphäre hier am See ist viel schöner. Die Besucher sitzen an den Bierbänken mit Blick auf das Wasser, die großen Bäume sind toll“, sagte Sanchez.
Es gibt für ihn als Organisator und somit auch für die Betreiber der Foodtrucks einen weiteren, nahezu unschlagbaren Vorteil hinsichtlich des neuen Standorts: Der Elbenplatz wird von Fußgängern stark frequentiert, Stichwort Laufkundschaft. Tatsächlich war an den drei Tagen zu beobachten, dass Gäste einen Stand aufsuchen, eine Kleinigkeit zu essen orderten und dann weiterzogen. Die weit überwiegende Zahl der Gäste verweilte allerdings vor Ort. Bereits am Freitag Nachmittag war abzusehen, dass die Streetfood Fiesta angenommen wird.
Lange Schlangen, viel Geduld
Noch bevor die Köche ihre Küchen angeheizt hatten, standen Besucher schon an den Ständen und warteten darauf, ihre Bestellungen aufzugeben. Und das geduldig und nicht etwa hektisch. „Bei einer Streetfood-Veranstaltung herrscht eine lockere Stimmung. Die Besucher verbindet, dass sie gut essen und flanieren wollen“, sagte Sanchez. Die Streetfood Fiesta bot die Möglichkeit, auf kleinem Raum durch die Weite der internationalen Küche zu dinieren. Ob griechisch, spanisch, mexikanisch, ungarisch, indisch – oder vegan und exotisch, für jeden Geschmack gab es das passende Angebot.
Vor fünf Jahren hat Tom Sanchez angefangen, Streetfood-Festivals zu organisieren. Inzwischen habe er einen Pool von etwa 500 bundesweit ansässigen Beschickern. Diese können sich für die einzelnen Streetfood Fiestas bewerben, Sanchez wählt anschließend die Händler aus. „Das erste Kriterium ist immer die Qualität. Dann muss die Mischung des Angebots stimmen“, sagte der 53-Jährige. In Böblingen waren es 14 Beschicker, die um die Gunst der Gäste buhlten. Sanchez: „Wir müssen die Zahl der Foodtrucks begrenzen, damit jeder auch die Möglichkeit hat, Umsatz zu machen.“
Doppeldecker-Bus als Blickfang
Ein besonderer Blickfang auf der Streetfood Fiesta war der Doppeldecker-Bus von Markus Bantleon, der mit seiner Firma Cateringworld vor Ort war. Der Bus wurde einst für Sightseeing-Touren genutzt, er stammt aus Pirna. Auf der unteren Ebene des Fahrzeugs befindet sich der Kochbereich sowie eine Sitzecke, oben eine Lounge, und das unter freiem Himmel, denn der Bus ist ein großes Cabrio. „Wir haben den Bus Anfang des Jahres in Eigenregie umgebaut“, erzählte Markus Bantleon, den Einbau der Elektrik und der Wasseranschlüsse übernahmen Fachleute.
So besonders der Bus ist, so exotisch war das Angebot, dass auf der Speisekarte von Bantleon stand. Dort fand sich unter anderem ein Känguru-Burger, ein Krokodil-Burger oder ein Insekten-Burger wider. „Es gibt überall die normalen Burger, darin wollten wir uns nicht einreihen, wir wollen uns abheben von dem üblichen Angebot“, sagte Bantleon. Anfangs herrsche bei den Besuchern „noch etwas Zurückhaltung“, viele seien dann aber neugierig auf die besonderen Burger, die es nicht an jeder Straßenecke gebe.
Am Sonntagmittag zog Sanchez ein erstes Fazit von der ersten Streetfood Fiesta am Böblinger Elbenplatz. Ihm genügte ein Wort: „Bombastisch.“ Die Resonanz der Besucher wie der Standbetreiber sei sehr gut. „Der Umzug vom Marktplatz zum Elbenplatz hat sich mehr als gelohnt. Wir würden gerne im nächsten Jahr wieder hier eine Streetfood Fiesta durchführen.“