Menü
Kreis Böblingen

Bundesweiter Aktionstag für Flüchtlinge

Seit die Corona-Krise sich zuspitzt, bekommt die katastrophale Situation geflüchteter Menschen an der EU-Außengrenze und auf den griechischen Inseln kaum noch mediale Aufmerksamkeit. Während Menschen in Deutschland Schutzmaßnahmen vor dem Virus treffen können, werden geflüchtete Menschen, die der Pandemie schutzlos aufgeliefert sind, einfach im Stich gelassen.

In Deutschland wird regelmäßiges Hände waschen, Abstand zueinander halten und Daheimbleiben empfohlen. Die Geflüchteten haben keine Möglichkeit, Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Die Menschen leben dicht aufeinander gedrängt, es gibt keinen dauerhaften Zugang zu fließendem Wasser und teilweise nicht einmal Toiletten. Viele Menschen dort gehören zur Risikogruppe, da sie schon jahrelang unter gesundheitsschädigenden und belastenden Umständen leben müssen.

Da die EU-Staaten, genauso wie die deutsche Bundesregierung, trotz des Wissens um die Situation untätig bleiben und eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausmaßes in Kauf nehmen, startete die "Seebrücke" die Kampagne #leavenoonebehind. Die Kampagne soll auf die untragbare Situation aufmerksam machen und zeigen, dass viele Menschen nicht einverstanden sind mit dem menschenverachtenden und gleichtgültigen Verhalten der EU.

Im Rahmen der Kampagne fand ein bundesweiter Aktionstag statt, unter dem Motto „Wir hinterlassen Spuren“. Menschen aus ganz Deutschland zeigten sich durch unterschiedliche Aktionen solidarisch. Auch die "Seebrücke" Kreis Böblingen beteiligte sich daran. Sie sammelte Fotos von Menschen aus dem Kreis Böblingen, die sich den Forderungen der Seebrücke anschließen und sich mit Schildern, auf denen #leavenoonebehind zu lesen war, fotografierten.

Viele Aktivisten wurden kreativ und machten verschiedene Symbolbilder, im Mittelpunkt immer die Worte „leave no one behind“. Zwei von ihnen starteten eine Aktion vor dem Herrenberger Rathaus, bei der sie symbolisch Schuhe und Papierschiffchen auslegten. Ein anderer Aktivist brachte Banner an verschiedenen Orten in Herrenberg an, um auf die Situation und die Forderungen aufmerksam zu machen (Bild: z).

Die Seebrücke und alle Unterstützer fordern von der Bundesregierung, sofort alle Menschen in den Lagern auf den griechischen Inseln zu evakuieren. In Deutschland haben sich bereits über 140 "Sichere Häfen" dazu bereit erklärt, geflüchtete Menschen aufzunehmen. Zudem stehen viele Unterkünfte aktuell leer. Viele Städte, Kommunen und Institutionen haben Kapazitäten und wollen helfen. Des Weiteren hat der Verein "Mission Lifeline" bereits Spenden für Flüge gesammelt und ist bereit, die Evakuierung zu koordinieren.