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Warnung um 11 Uhr

Bundesweiter Warntag am Donnerstag

2024 sollen die Sirenen im Kreis Böblingen wieder in Betrieb gehen. Keine App notwendig.
Von Peter Maier

Kreis Böblingen. Am Donnerstag, 8. Dezember, findet der 2. Bundesweite Warntag statt. Wie beim letzten Mal im Jahr 2020 sollen die verschiedenen Möglichkeiten des sogenannten „Warnmixes“ ausgelöst und die Bürgerschaft so über verschiedene Wege gewarnt werden. Um 11 Uhr wird bundesweit eine Warnung gesendet, um 11.45 folgt die Entwarnung.

Neue Methode im Test

Der diesjährige Warntag markiert gleichzeitig den Startschuss für den Testbetrieb des sogenannten „Cell-Broadcasting“ durch den Bund. Dieses System befindet sich aktuell bundesweit im Aufbau. Damit kann eine Nachricht an alle in einem Funkmast eingewählten Mobiltelefone versendet werden, ohne dass eine spezielle App auf dem Gerät installiert sein muss – quasi ähnlich einer SMS. Die Nachricht beinhaltet den Warn-Text.

In Österreich ist diese Methode bereits im Einsatz; hier wurde während der Pandemie bei Einreise eine Nachricht an alle Mobiltelefone verschickt und auf aktuelle Bestimmungen hingewiesen. Wie erwähnt, ist diese Methodik im Aufbau und noch nicht überall eingeführt. Man geht davon aus, dass im Zuge der Übung am Warntag nur rund die Hälfte der Mobiltelefone erreicht werden.

Warn-Apps fester Bestandteil

Fester Bestandteil des „Warnmixes“ sind außerdem die Warn-Apps (im Landkreis Böblingen „NINA“, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, Bild: SpeedShutter/Adobe Stock). Hier, aber auch in anderen solcher Apps, können nähere Informationen und Verhaltensweisen zum jeweiligen Ereignis nachgelesen werden.

Zuletzt gab es solche Bevölkerungswarnungen bei den Trinkwasserverunreinigungen in Sindelfingen und Herrenberg, dem Bombenfund in Leonberg und bei größeren Bränden in bewohnten Gebieten (Herrenberg, Weil der Stadt). „Für eine umfängliche Bevölkerungswarnung sind alle Warnmedien wichtig, da sie nur in ihrer Gesamtheit die volle Wirkung entfalten“, erklärt Martin Wuttke, stellvertretender Landrat und als Dezernent auch zuständig für den Bereich des Katastrophenschutzes.

„Cell-Broadcasting wird die Reichweite erhöhen, da nahezu jedes Mobiltelefon erreicht wird, auch ohne besondere App. Warn-Apps haben wiederum den großen Vorteil, dass dort mehr Information übermittelt werden kann; ebenso natürlich Radio und Fernsehen. Und Sirenen können die Bevölkerung nachts wecken, wenn Radio und Mobiltelefon aus sind.“

Auf allen Kanälen

Am 8. Dezember wird also flächendeckend über die Warn-Apps, Radio und Fernsehen sowie probeweise via „Cell-Broadcasting“ gewarnt. Zentral ansteuerbare Sirenen sind im Landkreis nicht mehr vorhanden. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hat sich der Landkreis Böblingen darauf verständigt, ein kreisweit einheitliches Sirenennetz aufzubauen. Jede Kommune entscheidet selbst, ob sie sich daran beteiligt; der überwiegende Anteil hat bereits Zustimmung signalisiert.

„Wir gehen davon aus, dass 2024 die ersten Sirenen in Betrieb gehen“, so Wuttke. Der Bund hat für den Warntag eine eigene Homepage eingerichtet, über die weitere Informationen abgerufen werden können (www.warnung-der-bevoelkerung.de).

Im Nachgang ist auch eine Feedback-Möglichkeit durch den Bund geplant, in der man seine Erfahrungen mitteilen kann. Es wird darum gebeten, am Warntag keine Rückmeldungen an Behörden oder an die Integrierte Leitstelle weiterzugeben. Die 112 steht wie gewohnt für Notrufe zur Verfügung.