Menü
Das große Vogelnest bei Ehningen wird Ende Januar abgebaut und anschließend wieder neu aufgebaut

Das Ehninger Vogelnest: "Symbolcharakter für den ganzen Landkreis"

Von Peter Maier
Ein echter Hingucker bei Ehningen: Das übergroße Vogelnest der Sculptoura. Bild: Nüßle

Ein echter Hingucker bei Ehningen: Das übergroße Vogelnest der Sculptoura. Bild: Nüßle

Ehningen. Die Welt strahlt voraussichtlich noch bis Ende Januar im Nest Anschließend wird die Großskulptur „Vogelnest“ vorübergehend ab- und neu wieder aufgebaut Es ist vielleicht die bisher am meisten beachtete Aktion des LandArt-Künstlers Matthias Schweikle aus Pfalzgrafenweiler an seiner Großskulptur auf der Sculptoura: Seit Anfang Dezember 2021 zieht eine große Weltkugel, platziert im überdimensional großen Vogelnest an der Autobahn A81 bei Ehningen, die Blicke der Menschen auf sich.

Es ist die aktuelle Weihnachts- / Winteraktion an dieser Stelle – und zugleich auch die letzte mit dem „alten Nest“. Voraussichtlich bis Ende Januar ist die Skulptur noch zu sehen, dann wird nicht nur die Weltkugel aus dem Nest genommen, sondern auch die ganze Skulptur abgebaut. „Das große Vogelnest war die erste Skulptur, die 2014 als Teil der Sculptoura aufgebaut wurde“, erinnert sich Landrat Roland Bernhard. „Es war damals für ein Jahr konzipiert; dafür hat es lange gehalten.“

Sieben Jahre später ist die Holzkonstruktion in Sachen Standfestigkeit nun aber an ihre Grenzen gekommen und muss abgebaut werden. „Wir wollen das Nest aber unbedingt erhalten, weil es wie keine andere Skulptur für die Sculptoura steht, und damit auch mittlerweile Symbolcharakter für den ganzen Landkreis hat“, so der Landrat weiter. Deshalb soll am selben Standort ein neues Nest entstehen; die Konstruktion aus heimischem Holz wird im Wesentlichen der bisherigen Skulptur entsprechen, zur Stabilisierung ergänzt durch Metallträger und Stahlseile. So kann dann auch mit einer deutlich längeren Standzeit gerechnet werden.

Der Wiederaufbau soll im Anschluss an den Abbau starten. „An dieser Stelle möchte ich auch ein Dankeschön an den dortigen Bewirtschafter Holger König und an alle Landwirte richten, die entlang der Sculptoura Flächen zur Verfügung stellen und den damit verbundenen Mehraufwand leisten“, betont Landrat Bernhard. Am 27. Juli 2014 war die Sculptoura als ein „Zusammenspiel von Kunst und Landschaft“ eröffnet worden. Der Skulpturenweg erstreckte sich zunächst von Dätzingen bis Waldenbuch, 2018 folgte die Verlängerung bis Weil der Stadt. Es war anfangs geplant, diese Aktion nur für ein Jahr zu halten, längst hat sich die ´Kunstaktion aber verstetigt.

Die rund 80 Kunstwerke von den 60 Künstlerinnen und Künstlern wechseln gelegentlich, ihren Reiz verliert sie jedoch nie, und immer wieder flankieren Aktionen diese gigantische Kunstausstellung im Freien. Aktuell wird eine Konzeption erarbeitet, die eine weitere Ausdehnung der Sculptoura in Richtung Norden vorsieht. Das Vogelnest bei Ehningen ist dabei wie kaum ein anderes Kunstwerk zum Wahrzeichen des Skulpturenwegs geworden. Viele Menschen kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad daran vorbei und täglich fahren zahllose Menschen auf der Autobahn.

So bot es sich auch an, es immer wieder für passende jahreszeitliche Veränderungen zu nutzen. Schon am ersten Osterfest nach der Eröffnung, im Frühjahr 2015, wurden Eier ins Nest gelegt. Eine Aktion, auf die man seither jedes Frühjahr erwartungsvoll schaut. Schon ein Jahr später, im Dezember 2016, gab es die erste Illumination in der Vorweihnachtszeit – auch das hat sich schnell zur Tradition entwickelt. Und so freuen sich alle, die am Nest vorbei laufen, radeln oder fahren an den regelmäßigen Veränderungen, die sich Matthias Schweikle, der „Vater des Nests“, immer wieder einfallen lässt. Mit der aktuellen Aktion, der Erde „im warmen Nest“, will er ein Zeichen für die aktuellen Themen Klimaschutz und Erhalt der Artenvielfalt setzen. Infos finden sich auf der Seite der Tourismusinitiative „natur.nah“: www.schoenbuch-heckengaeu.de im Internet.