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Standpunkt: Verkaufsoffene Sonntage helfen dem Einzelhandel und den Innenstädten

Die Position des DGB ist zwiespältig

Von Von Chefredakteur Jürgen Haar

Super-Sonntag: Wenn das Wetter mitspielt, dann wird das morgen ein Super-Sonntag in Sindelfingen: Pferde-Umzug, Kinderfest im Sommerhofenpark, verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt und Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr. Da kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Für den einen oder anderen ist das Programm des Super-Sonntags sogar zu viel des Guten.

Doch bevor man wegen eines verkaufsoffenen Sonntags wieder vor den Kadi gezerrt wird, sind die Organisatoren auf Nummer sicher gegangen und haben für die Genehmigung ein Beiprogramm und gleich mehrere Anlässe präsentiert, die dem Gesetz für Sonntagsöffnungen gerecht werden und die auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zufriedenstellen.

Nicht vom Tisch

So weit, so gut. Die Diskussionen über die verkaufsoffenen Sonntage sind damit nicht vom Tisch. Im Vorfeld des Super-Sonntags und des verkaufsoffenen Sonntags am 30. September am Goldberg kritisiert der DGB Nordwürttemberg den Sindelfinger Gemeinderat, weil er damit drei Verkaufssonntage in diesem Jahr genehmigt hat.

„Im Schulterschluss mit den Kirchen“, appelliert der DGB an den Sindelfinger Gemeinderat, ganz auf verkaufsoffene Sonntage zu verzichten. Man brauche nicht noch den Sonntag zum Einkaufen und man soll „mehr an die Bedürfnisse und Belastungen der Beschäftigten im Einzelhandel denken“.

Die Position des DGB ist zwiespältig. Auf der einen Seite sind die Gewerkschaften erbitterte Widersacher der großen Online-Händler, die wenig von Tarifverträgen halten. Auf der anderen Seite wettern die Gewerkschaften gegen die verkaufsoffenen Sonntage. Dabei sind die Sonntagsöffnungen für den stationären Handel ein wichtiges Instrument, um sich einem breiteren Publikum an einem entspannten Sonntagnachmittag präsentieren zu können. Aus der Vergangenheit weiß man, dass gerade an den verkaufsoffenen Sonntagen viele Gäste aus dem Umland kommen und damit auch die Innenstädte beleben.

juergen.haar@szbz.de