Abitur im früheren Kloster

Geist, Geier und Gemeinschaft

Das Evangelische Seminar in Maulbronn besteht seit fast 500 Jahren. Früher sind dort Heerscharen angehender Pfarrer an die Kandare genommen worden, heute genießen junge Menschen dort eine vorzügliche Ausbildung. Die Schüler Elisabeth Schneider und Anton Conrad geben einige Einblicke.

Von Thomas Faltin

Freitag, 04. Dezember 2020, 11:14 Uhr

Elisabeth Schneider und Anton Conrad fühlen sich im „Semi“ wohl.

Das Evangelische Seminar ist in den alten Klosterräumen untergebracht – auf dem Weg zum Frühstücksraum passiert man diese Wendeltreppe.

Die Räume sind in jüngster Zeit renoviert worden – dezente Moderne und historische Substanz gehen eine Symbiose ein.

Die Wände des Musikzimmers sind mit speziellen Materialien behängt, um eine gute Akustik zu gewährleisten.

Im ehemaligen Refektorium des Klosterspitals findet morgens um 9.20 Uhr die Frühstückspause statt – sie wird schlicht „Geier“ genannt, vermutlich weil sich alle auf Marmelade und Brötchen stürzen.

Maulbronn - Die Brunnenstube im Kreuzgang des Klosters Maulbronn mit ihrer fast magischen Aura kennen viele Menschen. Unwillkürlich muss man an die Erzählung „Unterm Rad“ von Hermann Hesse denken, der diesen Rückzugsort oft beschrieben hat. Oder an das Gedicht „Hyperions Schicksalslied“ von Friedrich Hölderlin, der sich vielleicht beim Schreiben an die drei Wasserschalen erinnerte: „Es schwinden, es fallen / Die leidenden Menschen / Blindlings von einer / Stunde zur andern / Wie Wasser von Klippe / Zu ...

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