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Standpunkt: Menzel gegen Kurtz

Zur einer Wahl gehört die Auswahl

Von
Chefredakteur
Jürgen Haar

Von Chefredakteur Jürgen Haar

Landtagswahl: Die CDU-Mitglieder im Wahlkreis 6 (Leonberg/Herrenberg) entscheiden heute in Renningen darüber, wer für die Partei im nächsten Jahr in den Landtags-Wahlkampf zieht. Dass der Herrenberger CDU-Vorsitzende Swen Menzel gegen die amtierende Abgeordnete Sabine Kurtz aus Leonberg ins Rennen geht, löst bei einigen Parteimitgliedern, aber auch Journalisten Schnappatmung aus. Da ist unter anderem von einem „Riss“, von „Turbulenzen“ und „Scheinheiligkeit“ die Rede. Dass zu einer demokratischen Wahl auch die Auswahl gehört, wird in diesem Fall offensichtlich verdrängt.

Natürlich ist das der Stoff, über den man sich öffentlich das Maul zerreißt oder über den man im Hinterzimmer doch so gerne tuschelt. Da die langjährige Parlamentarierin, die nach der letzten Wahl nicht den ersehnten Platz im Kabinett bekommen hat und dafür mit dem Posten der Landtags-Vizepräsidentin entlohnt wurde. Dort der jüngere Herausforderer, der einmal ihr Zweitkandidat war, und jetzt die Palastrevolution ausgerufen hat.

Giftpfeile ins andere Lager

Getreu der Steigerung „Freund, Feind, Parteifreund“ schießen die jeweiligen Gruppierungen seit Wochen immer wieder Giftpfeile ins andere Lager. Herrenberg gegen Leonberg, Frauen-Union gegen Junge Union. Darauf könnte man verzichten, aber im CDU-Kreisverband Böblingen sind seit der Affäre um die frühere Bundestagsabgeordnete Brigitte Baumeister noch ein paar Rechnungen offen und trotz starker Bemühungen der früheren Kreisvorsitzenden Dr. Reiner Heeb und Wolfgang Heubach bis jetzt noch nicht alle Gräben zugeschüttet.

Dass es auch anders geht, könnten die CDU-Mitglieder heute beweisen und die Nominierungs-Versammlung für die Landtags-Kandidatur als demokratischen Wettbewerb um die beste Person und das beste Programm sehen und entsprechend agieren. Ohne schmutzige Wäsche und ohne Angriffe unter der Gürtellinie.

juergen.haar@szbz.de