

Märchenerzählerin Petra Weller aus Murrhardt, die von Museumschefin Illja Widmann eingeladen worden war, schaffte es vom ersten Moment an, ihr Auditorium zu fesseln. Ganz Corona-gerecht überließ sie dem Publikum charmant die Auswahl der Geschichten, indem aus einem Kästchen mit einer Vorlegezange Röllchen mit den Titeln gezogen wurden. Dadurch ergab sich eine zwar zufällige, aber sehr entspannte Reihenfolge von ganz unterschiedlichen Geschichten.
Mal heiter wie in der „Blauen Rose“, mal traurig wie in der „Geschichte von Jimmy“ (aus Schottland), oder auch mal leicht erotisch angehaucht, wie im orientalischen Märchen „Vom Spiegel“. Petra Weller hatte sich im Vorfeld das Gelände „erlaufen“ und ihre persönlichen Lieblingsplätze als Erzählstationen ausgewählt.
Mit erstaunlich tragfähiger und wandelbarer Stimme, untermalt von Gesten und Bewegungen wurden Bilder lebendig, erweckte Petra Weller ihre Figuren zum Leben. Ritter streiften durchs Gebüsch, es brannten Feuer im nassen Sindelfinger Wald, und aus dem grauen Regenhimmel wurde goldenes Abendrot.
Nach gut eineinhalb intensiv-feuchten Stunden blieb bei der Zugabe von Barbaras Rhabarber-barbierbar (und noch mehr) vor Lachen dann auch kein Auge mehr trocken. Aber das war dann eh schon egal.