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Hilfe für Ukraine-Geflüchtete

Böblingen: Murkenbachhalle II wird zur Notunterkunft

Um handlungsfähig zu sein, hat der Ukraine-Krisenstab in Böblingen entschieden, die Murkenbachhalle II als Notunterkunft einzurichten.
Von Peter Maier

Böblingen. Auch nach Böblingen kommen immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine, die in der Stadt Hilfe, Obdach und Schutz suchen. Dabei sind die Kapazitäten in den bestehenden städtischen Unterkünften inzwischen erschöpft – zugleich werden durch Schlüsselzuweisungen des Landes weitere Menschen erwartet, für die eine vorübergehende städtische Unterbringung nötig wird. Um hier handlungsfähig zu sein, hat der Ukraine-Krisenstab entschieden, die Murkenbachhalle II als Notunterkunft einzurichten.

Erster Bürgermeister Tobias Heizmann: „Wir stehen vor einer außergewöhnlichen Situation, die außergewöhnliche Maßnahmen erfordert und Einschränkungen für die gesamte Stadtgesellschaft bedeutet. Wir wissen die Toleranz und Mithilfe der benachbarten Schulen und betroffenen Vereine überaus zu schätzen und danken herzlich für alle gemeinsamen Anstrengungen. Wir haben uns diese Entscheidung alles andere als leicht gemacht und vorab verschiedene Räumlichkeiten geprüft.“

Die Murkenbachhalle II wurde mit Blick auf die erforderliche Logistik aufgrund ihrer Größe, der günstigen Lage und der Gesamtinfrastruktur ausgewählt. Nun gilt es, gemeinsam mit allen Schulen in städtischer Trägerschaft eine verträgliche Versorgung des Sportunterrichts des Max-Planck-Gymnasiums zu sichern und parallel eine gute Versorgung der Geflüchteten in der Großturnhalle herzustellen.

Menschlicher Akt der Solidarität

Stellvertretend für die Böblinger Schulleitungen zeigt sich der geschäftsführende Schulleiter der Gymnasien, Hans Oberhollenzer, verständnisvoll: „Gerade Einschränkungen für Schulen sind zwar sehr schmerzhaft. Einen Verzicht auf die Halle und entsprechende Nutzungen erachten wir aber als einen zentralen menschlichen Akt der Solidarität in diesen schweren Zeiten.“ Alexander Groß, geschäftsführender Schulleiter der Grund-, Werkreal-, Real- und Förderschulen ergänzt: „Wir wollen der hauptbetroffenen Schule, dem Max-Planck-Gymnasium, ebenso solidarisch durch stärkere Nutzung des Hallenbades und durch Mitnutzung anderer Hallen helfen, insbesondere mit Blick auf die Ermöglichung von prüfungsrelevantem Sportunterricht.“

Auch mit den betroffenen Sportvereinen gab es ein Gespräch. Darin wurde die große Solidarität mit den Schutzsuchenden bekundet, zugleich wurden die damit verbundenen Herausforderungen für die (Um-)Organisation des Sportbetriebs benannt. Stadt und Vereine bleiben dazu weiterhin im engen Austausch. Angesichts des weiteren Zustroms an Geflüchteten müssen mit Nachdruck zusätzliche Lösungen und Standorte geprüft und umgesetzt werden. Hierbei werden alle räumlichen Alternativen in Betracht zu ziehen sein.

Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz: „Wir rufen gleichzeitig die Böblinger und Böblingerinnen auf: Wer private Unterkunftsplätze beziehungsweise Wohnung(en) zur Vermietung anbieten kann, schreibt bitte eine E-Mail an mietverwaltung@boeblingen.de. Die Kollegen und Kolleginnen aus unserem Amt für Gebäudemanagement nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf. Es helfen vor allem eigenständige Einheiten oder größere Gästezimmer, die für einen längeren Zeitraum (ab mindestens drei Monaten) verfügbar sind.“