Darmsheim: Großübung am Pflegeheim „Haus an der Schwippe“
Darmsheim. Um 18 Uhr löste die Integrierte Leitstelle einen Alarm für die Feuerwehr Sindelfingen Abteilung Darmsheim sowie Sindelfingen aus. Die Meldung auf den Funkmeldern lautete „Brandmeldeanlage im Haus an der Schwippe hat ausgelöst“. Doch dieses Mal blieb es ruhig im Ort und es war kein Martinshorn zu hören.
Bei dem angenommenen Szenario handelte es sich um eine gemeinsam geplante Übung zwischen der Feuerwehr und dem Evangelischen Diakonieverein Sindelfingen. Das Ziel der Übung war, das Brandschutzkonzept des Hauses sowie das von der Feuerwehr erarbeitete Einsatzkonzept zu überprüfen und im Nachgang gegebenenfalls weiter zu optimieren.
Ein optimales Zusammenspiel
Nach der Erkundung durch den ersten Gruppenführer stellte sich heraus, dass ein Teil des Flures im 1. OG verraucht war und es sich um einen Zimmerbrand handelte. Was bedeutet das aber für die Feuerwehr und für das Pflegeheim?
Ein Einsatzprozess tritt in Kraft, welcher ein optimales Zusammenspiel von Pflegekräften und Feuerwehr erfordert. Ältere, teilweise in ihrer Mobilität eingeschränkte oder gar bettlägerige Personen, müssen aus dem betroffenen Bereich mindestens in den übernächsten Brandabschnitt auf demselben Stockwerk evakuiert werden. „In Feuerwehrsprache nennt man dies eine horizontale Evakuierung“, so Jürgen König, stellvertretender Abteilungskommandant der Feuerwehr Darmsheim.
Im Brandfall kein Aufzug
Aufgrund des günstigeren Raumangebotes entschied man sich aber, die Personen sogar im darunterliegenden Stockwerk zu sammeln. Da im Brandfall der Aufzug nicht genutzt werden darf, stellte dies eine zusätzliche Herausforderung dar.
Bei solch einem komplexen Gebäude, mit einer hohen Anzahl an gefährdeten Personen, müssen alle Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden, damit es im weiteren Einsatzverlauf nicht zu Problemen kommt. Rauchabschnitte müssen geöffnet werden, damit die Brandbekämpfung durchgeführt werden kann. Dies bedeutet jedoch auch, dass sich die zuvor evakuierten Personen nicht in diesem Bereich aufhalten dürfen.
Alle Statisten evakuiert
Erfreulich war, dass bereits kurz nach Eintreffen der Feuerwehr alle Statisten durch das Personal aus dem betroffenen Bereich evakuiert waren. Somit konnte sich die Feuerwehr auf die Brandbekämpfung und die Rettung einer bettlägerigen Person über die Drehleiter konzentrieren. Das zeigt, dass die Alarmierungskette im Pflegeheim „Haus an der Schwippe“ funktioniert und die Schulung der Mitarbeiter auf einem sehr hohen Niveau stattfand.
Lobenswert ist die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und dem Pflegeheim. In vielen Terminen wurde gemeinsam beraten und Vorgehensweisen abgestimmt, die bereits bei der Übung das erste Mal umgesetzt wurden.
Eine wichtige Übung, welche auch unter den Bewohnern sehr großen Anklang fand. Spontan boten sich einige Bewohner als Statisten an, um selbst mit der Schleifkorbtrage über die Drehleiter gerettet zu werden. „Aus Sicherheitsgründen haben wir dies bei der Übung jedoch mit einer Puppe durchgeführt“, so Marcel Schmid, Pressesprecher der Feuerwehr Sindelfingen.

Bürgerbeteiligung zum Sindelfinger Krankenhausareal

Leonberg: Aggressiver 24-Jähriger mit Gabel

Kreis Böblingen: Maibaumstellen, Hocketse und mehr - das ist los am 1. Mai
