

Kreis Böblingen. Der Kreistag hat den Leiter des Amts für Jugend Wolfgang Trede in den Ruhestand verabschiedet. Landrat Roland Bernhard: „Wolfgang Trede hat in mehr als 19 Jahren als Leiter des Amts für Jugend einen exzellenten Job gemacht. Im Namen des Landkreises und auch persönlich danke ich ihm herzlich für sein hervorragendes Engagement und seine Verdienste für die Kinder, Jugendlichen und Familien im Landkreis Böblingen.“
Wolfgang Trede ist ab 1. Juli im Ruhestand. Unter seiner Leitung hat das Amt für Jugend eine bedarfsgerechte und hochwertige Jugendhilfe im Landkreis Böblingen gestaltet. So hatte sich das Jugendamt beispielsweise mit seiner nach Sozialräumen ausgerichteten und flexibel am Bedarf der einzelnen Familie ansetzenden Jugendhilfestruktur erfolgreich beim Bundesmodellprogramm Wirkungsorientierte Jugendhilfe beworben.
Beim Projektabschluss 2008 wurde das Böblinger Kreisjugendamt vom Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend als „Leuchtturm im bundesweiten Vergleich“ bezeichnet. Vor kurzem wurde das vom KVJS geförderte Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Jugendhilfe „Die Stimme der Adressatinnen und Adressaten“ in Kooperation mit der Universität Tübingen abgeschlossen. Ein weiteres großes Projekt ist die Implementierung des in Australien entwickelten Handlungsansatzes „Signs of Safety“, der es ermöglicht, ressourcenorientiert und wertschätzend mit den Familien zu arbeiten und gleichzeitig den Schutzauftrag des Jugendamtes mit Nachdruck zu verfolgen.
Während der Zeit, in der das Kreisjugendamt auch für Bildung zuständig war, wurde unter der Leitung von Wolfgang Trede der erste Bildungsbericht für den Kreis Böblingen erstellt. Außerdem wurde ein flächendeckendes partnerschaftlich getragenes Patenmodell für Schüler eingeführt, als Schulentwicklungsmaßnahme die ADV mit der GDS 2 fusioniert und das Herman Hollerith Zentrum angesiedelt. „Wolfgang Tredes Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis, war überaus wertvoll für den Landkreis Böblingen“, betont Landrat Roland Bernhard. So hat Wolfgang Trede ein enges Netzwerk geknüpft in seiner Zeit als Geschäftsführer der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen. Durch Publikationen wie „Zwang und Freiwilligkeit in der Pädagogik“ hat er einen Ruf in der Fachwelt erworben. Eine herausragende Anerkennung war die Tätigkeit als Mitglied der Sachverständigenkommission der Bundesregierung für den 14. Kinder- und Jugendbericht in den Jahren 2010 bis 2013.
Wolfgang Trede ist außerdem Vorsitzender des Sprengels der Kreisjugendamtsleitungen in Württemberg. Unter seiner Leitung hat das Jugendamt eng mit den Städten und Gemeinden zusammengearbeitet wie beispielsweise beim Takki-Modell der Kindertagespflege und ein bedarfsgerechtes Hilfesystem von den frühen Hilfen bis zur Jugendberufshilfe aufgebaut. „Ich bin sehr dankbar“, so Wolfgang Trede, „ dass sich die Jugendhilfe im Zusammenwirken mit vielen Partnern und dank des riesigen Engagements der KollegInnen im Amt so gut entwickeln konnte und wünsche den MitarbeiterInnen im Jugendamt und bei den freien Trägern für die Zukunft alles Gute für Ihre wertvolle Aufgabe.“ „Für den hochverdienten Ruhestand wünsche ich Wolfgang Trede alles Gute, eine robuste Gesundheit und viel Freude“, erklärte Landrat Roland Bernhard.