

AIDLINGEN. Die Raiffeisenbank Aidlingen organisiert ihren Automatenbereich neu. Sie gibt die SB-Stelle in Deufringen auf und lagert die Automaten aus, die bisher an die Kassenhalle in ihrer Hauptstelle in Aidlingen angegliedert, aber auch außerhalb der Kassenöffnungszeiten zugänglich sind. Der Hintergrund: Vorstand und Aufsichtsrat treibt die Sorge um, dass bei einer Sprengung der Geldautomaten Bewohner der Gebäude zu Schaden kommen. „Wir haben uns zur Einschätzung der Gefahrenlage in Deufringen auch mit dem Referat Prävention der Polizei ausgetauscht“, sagt Vorstand Markus Vogel. „Das Ergebnis war“, ergänzt sein Kollege Marco Bigeschi, „dass ein Weiterbetrieb von Geldautomaten an diesem Standort nicht verantwortbar ist, da die üblichen Präventionsmechanismen keinen ausreichenden Schutz bieten können.“
Die SB-Stelle der Bank, früher eine Filiale, ist in der Ortsmitte im Erdgeschoss eines Wohnhauses mit vier Parteien untergebracht. Geschlossen wird die Deufringer SB-Stelle zum 31. Juli. Obwohl die Nutzung der Automaten in Deufringen in den letzten Jahren stark nachgelassen habe, hätten sie Alternativen geprüft, versichern die beiden Vorstände, denn sie hätten den Deufringern gerne die Möglichkeit erhalten, im Heimatort zu Bargeld zu kommen. Gescheitert seien diese Alternativen jedoch an der Umsetzbarkeit oder an den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sprich: Es wären hohe Investitionen notwendig gewesen. Die Kreissparkasse Böblingen hat ihre SB-Stelle in dem Aidlinger Ortsteil bereits geschlossen und begründete dies damals neben der geringer gewordenen Nutzung ebenfalls mit der Sicherheit der Bewohner in dem Haus.
Auch für die Hauptstelle in Aidlingen sieht man die Gefahr einer Automatensprengung. Dabei würden auf alle Fälle die Schalterhalle der Bank und wohl auch mehrere Büroräume zerstört. Dass Bewohner des Nachbarhauses zu Schaden kämen, sei nicht auszuschließen. Das Nachbarhaus und die Bank sind aneinandergebaut wie zwei Doppelhaushälften. Die Raiffeisenbank verlagert deshalb den SB-Bereich ihrer Hauptstelle in den kleinen Anbau vor dem Nachbarhaus, in dem jahrelang ein kleines und inzwischen aufgegebenes Einzelhandelsgeschäft („Dies und das“) angesiedelt war. „Eigentlich wollten wir den Anbau abreißen und durch einen kleinen, separaten Pavillon ersetzen, aber das hat die Gemeinde nicht genehmigt“, berichten die beiden Vorstände.
Diese Auslagerung nutzt die Bank zugleich, um ihren Automatenbereich zu modernisieren und um die Hauptstelle umzubauen. Neben herkömmlichen Automaten zur Ein- und Auszahlung und von Banknoten und dem Kontoauszugsdrucker wird auch ein Münzeinzahler installiert. Die neue SB-Stelle soll in der kommenden Woche bezogen werden. Anschließend beginnt der Umbau der Hauptstelle. Der Eingang wird von der linken Gebäudeseite in die Mitte verlegt und erhält außer der Treppe auch eine Rampe für einen barrierefreien Zugang, den es bisher zur Bank nicht gibt. Im Haus selbst wird im Erdgeschoss aus der bisherigen Schalterhalle ein sogenanntes Kundendialogfeld mit Kasse, Telefonzentrale und weiteren Kommunikationskanälen. Außerdem werden Büros und eine Toilette eingebaut, die damit ebenfalls barrierefrei für die Kunden erreichbar sind.