

Mit der Stadt Weil der Stadt konnten Landkreis und SDW einen Partner für die im Landkreis Böblingen bereits zur Tradition gewordene jährliche Pflanzaktion gewinnen. „Ich freue mich, dass der Baum des Jahres dieses Jahr im Weil der Städter Stadtwald gepflanzt wird“, sagt Bürgermeister Thilo Schreiber. Die gemeinsame Aktion von Landkreis und SDW findet bereits seit 2005 statt. „Seitdem bemühen wir uns, den jeweiligen Baum des Jahres an einem passenden Platz im Wald einer unserer Kreisgemeinden zu pflanzen“, berichtet der stellvertretende Landrat Martin Wuttke.
Reinhold Kratzer, der Leiter des Amtes für Forsten im Landratsamt, freut sich ebenfalls, dass mit dem Pflanzort für die Ess-Kastanie ein passender Platz an der Sonne gefunden werden konnte: „Die Ess-Kastanie ist auf sonnige und warme Standorte wie diesen hier im Fasanenhau angewiesen.“ Diese bei uns im Landkreis noch nicht vertretene Baumart kommt eher in den wärmeren Gebieten des Landes, wie der Rheinebene, vor. Mit dem Klimawandel könnte sich das künftig ändern.
Als entfernte Verwandte der heimischen Eichen und der Buche könnte die Ess-Kastanie mit einigen Vorteilen in die nächsten Jahrzehnte starten. Mit der bei uns bekannten und beliebten Rosskastanie hat sie außer dem ähnlichen Namen und Früchten jedoch nichts gemein. Dass diese Wärme liebende Baumart jetzt auch im Landkreis vertreten ist, sieht der Kreisvorsitzende der SDW Marcel Hagenlocher als zukunftsweisend. Denn wenn unsere heimischen Baumarten durch wärmere Sommer zurückbleiben, sind wir auf klimatolerante Arten angewiesen.
Bekannt ist die Ess-Kastanie bei uns vor allem für ihre leckeren Früchte. Als heiße Maroni oder auch als süßer Brotaufstrich werden sie gerne gegessen. Das Holz der Ess-Kastanie ist vor allem für seine Dauerhaftigkeit bekannt und wird daher gerne für Anwendungen im Freien genutzt. Vielleicht ist das der Grund dafür, weshalb die Römer den Baum einst bis in unsere Breitengrade gebracht haben. Forstrevierleiter Markus Scholl berichtete, dass die Ess-Kastanie in den Wäldern seiner Heimat, der Pfalz, aufgrund des Weinbauklimas häufiger vorkommt als hier bei uns. Dort reifen auch die Früchte zu genießbaren Maroni heran.