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Elektro-Mobilität

Mercedes: Rohstoffe für 150 000 E-Autos pro Jahr

Die Mercedes-Benz AG und Rock Tech Lithium Inc. unterzeichnen eine Vereinbarung über eine jährliche Lieferung von durchschnittlich 10 000 Tonnen Lithiumhydroxid
Von Konrad Schneider
Auf eine gute Partnerschaft: Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG (links), und Markus Brügmann, Chief Executive  Officer von Rock Tech Lithium Inc.      Bild: z

Auf eine gute Partnerschaft: Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG (links), und Markus Brügmann, Chief Executive Officer von Rock Tech Lithium Inc. Bild: z

Stuttgart. Die Mercedes-Benz AG hat eine Liefervereinbarung über hochwertiges Lithium mit dem kanadisch-deutschen Start-up Rock Tech Lithium Inc. abgeschlossen - beginnend 2026 mit einer Qualifizierungsphase. Ziel der Vereinbarung ist es, die Rohstoffe für die Batterieproduktion im Zuge der strategischen Direktbeschaffung zu sichern. Der Abschluss ermöglicht es dem Stuttgarter Unternehmen, seine Batteriepartner mit hochwertigem Lithiumhydroxid zu beliefern, um seine Produktion von vollelektrischen Fahrzeugen schnell zu steigern.

Mercedes-Benz plant, wo immer es die Marktbedingungen zulassen, bis Ende des Jahrzehnts nur noch Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, erschließt die Marke mit dem Stern gemeinsam mit seinen Partnern neue Rohstoffquellen. Als Teil der Vereinbarung mit Rock Tech wird die Mercedes-Benz Lieferkette Lithiumhydroxid aus dem Rock Tech-Konverter im brandenburgischen Guben erhalten. Dieses hochwertige Lithiumhydroxid wird für die Herstellung von Mercedes-Benz Lithium-Ionen-Batterien benötigt.

Lokalisierte und zuverlässige Beschaffung

„Diese beträchtliche Menge an Lithiumhydroxid von Rock Tech wird Mercedes-Benz helfen, die Lokalisierung der europäischen Produktion modernster Batteriezellen voranzutreiben. Die durchschnittlich 10 000 Tonnen Lithium pro Jahr spielen neben weiteren geplanten Partnerschaften eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Lithiumversorgung für unsere Batterieproduktion in Europa. Dadurch unterstreichen wir einmal mehr unsere ehrgeizigen Elektrifizierungsziele“, sagte Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer.

„Lithiumhydroxid von Rock Tech bietet Mercedes-Benz die Möglichkeit, zwei strategische Ziele zu stützen: die lokalisierte und zuverlässige Rohstoffbeschaffung sowie die Rohstoffproduktion entlang hoher Nachhaltigkeitsstandards. Wir unterstützen unseren Partner am Anfang seiner Wertschöpfungskette dabei, saubere und umweltfreundliche Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen und sind sehr dankbar für das Vertrauen in unsere Arbeit“, so Markus Brügmann, Chief Executive Officer von Rock Tech Lithium.

Die strategische Partnerschaft von Mercedes-Benz und Rock Tech wurde bereits während des deutsch-kanadischen Gipfels Ende August in Toronto nach der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der Mercedes-Benz AG und Kanada angekündigt. Ziel war es, eine vertiefte Zusammenarbeit über alle Stufen der automobilen Wertschöpfungskette hinweg zu sondieren, wobei der Schwerpunkt auf der Erschließung natürlicher Ressourcen lag.

Die Liefervereinbarung sieht vor, dass beide Partner gemeinsam an einem Fahrplan für die CO2-neutrale Produktion von Lithiumhydroxid bis 2030 arbeiten. Neben der CO2-neutralen Produktion verpflichtet sich Rock Tech, ausschließlich aus Bergbaustandorten zu liefern, die nach dem Bergbaustandard der Initiative for Responsible Mining Assurances (IRMA) auditiert wurden.

Denn: Verantwortungsvoll abgebaute und verarbeitete Rohstoffe bilden die Grundlage für eine nachhaltige, vollelektrische Fahrzeugflotte von Mercedes-Benz. Die Achtung und Wahrung der Menschenrechte sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt sind entscheidende Kriterien für die Auswahl von Lieferanten. In enger Zusammenarbeit mit seinen Zulieferern arbeitet Mercedes-Benz daher daran, Hebel für die konsequente CO₂-Reduktion zu finden und seine Kräfte zu bündeln, um dadurch die Menge an Seltenerdmetallen pro Elektroantrieb deutlich zu reduzieren.