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Rutesheim: Unbekannte sprengen Geldautomaten

SDMG

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Rutesheim. Zeit: Freitagnacht, gegen 2:40 Uhr. Ort: Perouse, Parkplatz vor dem Netto-Markt, am Perosa-Argentina-Platz. Es macht Bumm. Der laute Knall einer Explosion weckt einen Anwohner. Er beobachtet wie sich zwei Männer an dem Geldautomaten auf dem Parkplatz zu schaffen machen.

Die Täter haben den Automaten gesprengt. „Den hat es durch die Wucht der Explosion völlig zerlegt“, sagt Peter Widenhorn, Sprecher des Polizepräsidiums in Ludwigsburg. Die Männer verlieren keine Zeit. Sie raffen die Geldkassetten zusammen. Einige Geldscheine bleiben auf dem Parkplatz liegen. Ein Komplize fährt vor und ab geht die Flucht vermutlich in einem dunklen Kombi in Richtung der A8-Anschlussstelle Rutesheim. Das ist bis dato das Letzte, was von den Tätern beobachtet wurde.

Erst vor drei Wochen hatten sich vier unbekannte Täter in den frühen Morgenstunden Zugang ins Sindelfinger Breuningerland verschafft und zwei Bankautomaten gesprengt (die SZ/BZ hat berichtet, siehe hier: https://www.szbz.de/nachrichten/sindelfingen-geldautomaten-im-breuningerland-gesprengt-31-10-2021/). Parallelen zwischen den beiden Verbrechen zu ziehen, sei derzeit noch schwierig, sagt Polizeisprecher Peter Wiedenhorn. Allerdings, so fügt er hinzu, sei in beiden Fällen Festsprengstoff verwendet wurden. Also kein Gas, das in den Automaten geleitet und dann zur Explosion gebracht wird. Ob die verwandeten Sprengstoffe von Rutesheim und Sindelfingen identisch sind, soll eine kriminaltechnische Untersuchung bringen - sofern überhaupt genügend Spuren sichergestellt werden können. Mögliche Ergebnisse der Untersuchung erwartet der Polizeisprecher aber nicht so schnell. „Das kann dauern. Da sind zwei Wochen mal gar nichts“, sagt er.

Die Flucht auf die Autobahn liegt nahe, um möglichst schnell viele Kilometer zwischen sich und dem Tatort zu bringen. Denn Geldautomaten zu sprengen wird in der Regel reisenden Banden zugeordnet, die über die Grenzen hinweg agieren. Allerdings, so Peter Wiedenhorn, bestünde auch die Möglichkeit, dass die Täter einen nahegelegenen Unterschlupf ansteuern, um sich erst dann aus dem Staub zu machen, wenn sich die ersten Wogen nach der Tat gelegt haben.

Wie viel Geld den Tätern in die Hände gefallen ist, steht derzeit noch nicht fest. Personen, denen vor oder nach der Tat verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizeidirektion Böblingen, Telefon 0800 / 1100225, in Verbindung zu setzen.