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Schönaich gedenkt den Opfern des Busunglücks

Am Montagabend nahmen 250 Menschen an einer bewegende Gedenkstunde auf dem Schönaicher Friedhof teil. Sie gedachten den 39 Schönaichern, die am 12. September 1982 im Schweizerischen Pfäffikon ihr Leben verloren.
Von Dirk Hamann
40 Jahre nach dem schrecklichen Busunglück von Pfäffikon fand auf dem Schönaicher Friedhof eine bewegende Gedenkfeier statt. Bild: Hamann

40 Jahre nach dem schrecklichen Busunglück von Pfäffikon fand auf dem Schönaicher Friedhof eine bewegende Gedenkfeier statt. Bild: Hamann

Schönaich. „Jeder Gedanke an den schwärzesten Tag rührt an schmerzhaften Wunden.“ Der katholische Dekan Anton Feil sprach bei der Gedenkfeier auf dem Schönaicher Friedhof zu ehren der 39 Opfern aus der Gemeinde, die beim tragischen Busunglück am 12. September 1982 ihr Leben verloren, das aus, was viele der Hinterbliebenen seit nunmehr 40 Jahren begleitet.

Zum SZ/BZ-Artikel über das Busunglück von Pfäffikon geht's hier.

Am Montagabend kamen sie an den Gräbern der Verunglückten zu einer Gedenkstunde zusammen. Menschen, die damals von einem Moment auf den anderen ihre Eltern verloren, Verwandte, Nachbarn, Freunde, Bekannte. Rund 250 Schönaicher, die auch 40 Jahren nach der Tragödie nicht vergessen wollen. Nicht vergessen können. „Wer in Gedanken seiner Liebsten lebt, der ist nicht tot. Tot ist nur, wer vergessen wird“, sagte Bürgermeisterin Anna Walther.

Der Schmerz sitzt noch immer tief

„Der 12. September wird in Schönaich immer ein Tag sein, der sich wie kein anderer in unser gemeinschaftliches Denken eingeprägt hat“, so Anna Walther. „Es ist der Tag, an dem auf einmal alles anders war.“ Die Bürgermeisterin sagte in ihrer Gedenkrede, dass es bei Menschen, die neu nach Schönaich kommen noch immer von schockiert seien, wenn sie zum ersten Mal von dem Busunglück von vor 40 Jahren hörten. Und sagte, dass noch immer der tiefe Schmerz in den Augen derjenigen zu sehen sei, die am 12. September 1982 ihre Liebsten verloren haben, wenn immer das Busunglück zur Sprache komme. Unter anderem 43 Kinder hatten damals ihre Eltern verloren.

Hier geht's zum Bericht der Schweizer Tagesschau vom 12. September 1982.

Im Namen der Fußball-Abteilung des TSV Schönaich gedachte Jürgen Lutz der Verunglückten – es war damals eine Gruppe AH-Fußballer des TSV, die zusammen mit ihren Frauen auf einem Ausflug unterwegs waren. Und von der nur zwei Frauen lebend wieder nach Hause kamen. Lutz erinnerte an eine unglaubliche Trauer, die damals im Ort Einzug hielt, an eine große Stille. Aber auch an eine große Solidaritätswelle und überwältigende Spendenbereitschaft. „Aber den menschlichen Verlust kann kein Geld der Welt aufwiegen“, sagte er.

Die evangelische Pfarrerin Annette Denneler betonte, dass der Unfall von 1982 noch immer nicht zu begreifen sei. „Die Frage nach dem Warum bleibt unbeantwortet, Erklärungsversuche enden kläglich“, sagte sie und gedachte der Opfer und sprach den Hinterbliebenen Trost und Mitgefühl zu. Trost fanden die Teilnehmer an der Gedenkstunde auch im gemeinsamen Gebet. Und in den Stücken, die der Musikverein spielte. Die Feier endete mit „Der Mond ist aufgegangen.“