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SVB-Hockey: Ein 4:4, dass sich wie eine Niederlage anfühlt

Bis in die Schlussminute führt die SV Böblingen bei Rot-Weiß München noch mit 4:3.
Von Uli Meyer
Jona Meyer traf in München zum zwischenzeitlichen 2:3 aus Böblinger Sicht.

Jona Meyer traf in München zum zwischenzeitlichen 2:3 aus Böblinger Sicht.

Bild: photostampe

Hockey. Zwischen Frust und Freude schwankte die Stimmung der Böblinger Hockeyspieler nach dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiß München. Mit einem 4:4-Unentschieden hatte Aufsteiger SVB in der 1. Regionalliga Süd erstmals einen Auswärtspunkt errungen. Doch es hätten auch drei sein können, schließlich führte man bis in die Schlussminute hinein mit 4:3.

Die Böblinger Voraussetzungen waren rein personell nicht die besten. Zwar stand Shohanur Sobuj, wie erhofft, nach seiner Ankunft am Donnerstagmittag aus Bangladesch schon zur Fahrt nach München zur Verfügung, dafür fielen mit Sebastian Kranz, Marius Wilke und Elias Müller kurzfristig gleich drei Stammspieler krank aus. „Wir hatten nur drei Wechselmöglichkeiten“, blickte SVB-Teammanager Giuseppe Ciafardini in München auf eine dünn besetzte Mannschaftsbank.

Früher Rückstand

Und das Spiel nahm auch keinen guten Anfang für den Liganeuling. Schon nach drei Minuten kassierte man das 0:1, nach 17 Minuten hatte München per Strafeckennachschuss auf 2:0 gestellt. Und mit einem erneuten Nachschusstreffer nach einer Standardsituation traf Rot-Weiß dann auch ein drittes Mal (23.). Für das einzige Böblinger Erfolgserlebnis in der ansonsten einseitigen ersten Hälfte sorgte Sobuj, der mit direkt verwandelter Strafecke zum 1:2 (19.) zwischenzeitlich verkürzte.

„Unsere erste Halbzeit war wirklich nicht gut, dafür lief es in der zweiten Hälfte umso besser“, sah Teammanager Ciafardini eine Wende, die nicht zwingend zu erwarten war. Dazu gehörten zunächst einmal einige positions- und spieltaktische Veränderungen, die Interimscoach Gerd Rach in der Pause vornahm. Fortan lief das Böblinger Kombinationsspiel besser. Und mit jeder Minute übernahm das SVB-Team trotz eines 1:3-Rückstandes immer mehr das Kommando.

Lohn der Bemühungen war zum Ende des dritten Viertels ein Doppelschlag. Erst verkürzte Jona Meyer nach einer gefährlichen Rechtsflanke von Keanu Ciafardini zum 2:3 (42.), kurz danach stellte Frederick Maack nach Konter und finalem Solo den inzwischen verdienten Ausgleich her (45.).

Im Schlussviertel kam es noch besser. Mittlerweile spielten fast nur noch die Böblinger, die bayerischen Gastgeber kamen offensiv lange Zeit fast gar nicht mehr zur Geltung. Zehn Minuten vor Ende holte der Münchner Torwart den SVB-Angreifer Maack von den Beinen – Siebenmeter. Diesen nutzte David Scheufele zum 3:4 (50.). „Und wir hatten sogar noch die Chance zum fünften Treffer“, trauerte der Teammanager einem knapp neben den Kasten gesetzten Ball von Sobuj nach.

Mit einem 5:3 wären die Böblinger vermutlich durch gewesen. So aber gab die nur knappe Führung den Gastgebern die Chance, mit einem späten Lucky Punch doch noch ein Unentschieden zu erreichen.

Es war bereits die letzte Spielminute angebrochen, als München mit Hilfe der bayerischen Schiedsrichter noch einmal eine Strafecke zugesprochen bekam, die dann tatsächlich zum 4:4-Endstand führte.

Dieser späte Gegentreffer trübte natürlich die Freude im SVB-Lager. „Es ist sehr schade, dass wir uns nach dieser starken zweiten Hälfte nicht mit einem Sieg belohnen konnten“, fühlte sich für Giuseppe Ciafardini das Unentschieden im ersten Moment wie eine Niederlage an.

Trotzdem half der eine Punkt, um mit dem Tabellensiebten Hanau gleichzuziehen. Wegen des schlechteren Torverhältnisses bleibt die SVB aber vorerst Schlusslicht.