Menü
SZ/BZ-Bürgerbarometer (Teil 1): Wie gerne leben Sie hier?

Böblingen erhält einen Dämpfer, Sindelfingen bleibt auf hohem Niveau

Wie beurteilen die Einwohner Sauberkeit, Sicherheit, Lebensqualität oder Verkehr? Wie zufrieden sind sie mit der Arbeit ihrer Oberbürgermeister? Mehr als 1000 Menschen aus Böblingen und Sindelfingen haben an der GMA-Umfrage im Auftrag der SZ/BZ teilgenommen. Heute startet die große Serie zum SZ/BZ-Bürgerbarometer mit dem Thema „Wie gerne leben Sie in Ihrer Stadt?“.
Von Dirk Hamann

Sindelfingen/Böblingen. Das positive Signal für Sindelfingen und Böblingen gibt's bei der 7. Auflage des SZ/BZ-Bürgerbarometers seit 2004 vorneweg: Die Menschen leben in großer Mehrzahl nach wie vor gerne oder sehr gerne hier. 86,7 Prozent der Sindelfinger haben auf diese Frage so geantwortet, in Böblingen sind es 75,8 Prozent der Einwohner.

Die Langzeitbetrachtung zeigt aber, dass die Zustimmung in beiden Städten gesunken ist. In Sindelfingen verläuft dieser Prozess schleichend. 2016 gaben noch 97,3 Prozent der Einwohner an, sehr gerne oder gerne hier zu leben, 2019 waren es noch 88 Prozent. Gegenüber 2019 erhält derweil Böblingen einen ordentlichen Dämpfer: Damals lag die Zustimmung noch bei 92,6 Prozent.

Langzeitbefragung: Ergebnisse 2010 bis 2022

OB Dr. Stefan Belz nennt die Baustellen

„Das Ergebnis stimmt mich sehr nachdenklich, aber überrascht nicht gänzlich“, sagt Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz dazu – und merkt an, dass man seit der letzten Umfrage 2019, Stichwort Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, im Dauerkrisenmodus lebe, was sich negativ auf Gemeinschaft und das Lebensgefühl auswirke. Zusätzlich treffe der Fachkräftemangel, auch in den Kitas, Böblingen mit voller Wucht. „Außerdem steht Böblingen mitten im Wandlungsprozess, sichtbar an den zahlreichen Großbaustellen in unserer Stadt, die mit Einschränkungen wie Lärm und Umleitungen verbunden sind“, so Dr. Stefan Belz.

Auch im Sindelfinger Rathaus wäre man falsch beraten, sich auf dem Ergebnis auszuruhen. Einerseits, weil die Entwicklung der Zahlen einen Abwärtstrend zeigt. Andererseits beurteilen die Einwohner den Zustand in der Stadt zu Themen wie Sauberkeit, Sicherheit, Verkehr, Innenstadt, Kinderbetreuung – aber auch die Arbeit von Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer und Gemeinderat deutlich kritischer als in der Vergangenheit. Mehr lesen Sie in den 30 Folgen der Serie.

Die nächste Folge des SZ/BZ-Bürgerbarometers erscheint am Mittwoch, 16. November: „Was gefällt Ihnen an Ihrer Stadt besonders gut – Worüber ärgern Sie sich?“ Am Samstag, 19. November, lesen Sie: „Wie zufrieden sind Sie mit dem Erscheinungsbild Ihrer Stadt?“ Danach geht's weiter mit: „Wo verbringen die Menschen am liebsten ihre Freizeit?“

In 30 Folgen veröffentlicht die SZ/BZ in den kommenden Wochen jeden Mittwoch und Samstag Ergebnisse zu den Themen samt Grafiken, Reportagen oder Interviews.

Über 1000 Menschen aller Altersgruppen haben an der von der GMA im Auftrag der SZ/BZ durchgeführten Umfrage in Sindelfingen und Böblingen teilgenommen.

Grafiken: Teufel/Bild: Dettenmeyer

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung Ludwigsburg

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) ist ein renommiertes Beratungsunternehmen mit fünf Niederlassungen in Deutschland. Seit 1972 ist die GMA in der Handels-, Immobilien- und Kommunalberatung tätig und führt auch Bürgerbefragungen durch, die dazu beitragen sollen, politischen Entscheidungsträgern Meinungsbilder über kommunale Projekte oder Entwicklungen und helfen, zu einer bürgernahen Umsetzung zu gelangen.

Die GMA wurde 2004 zum 1. Mal von der SZ/BZ beauftragt, in den Städten Sindelfingen und Böblingen eine repräsentative Bürger-Umfrage für das SZ/BZ-Bürgerbarometer durchzuführen. Im 3-Jahres-Rhythmus finden seitdem diese Befragungen statt. Projektleiterin der Befragungen der GMA ist Dr. Maren Risel. Mit ihr zusammen hat die SZ/BZ einen Fragebogen zu verschiedenen Themen entwickelt und die Einwohner in Sindelfingen und Böblingen dazu befragt. Der Fragebogen beinhaltet gleichbleibende Frageelemente zur Ermöglichung von Zeitvergleich und aktuelle Themenkomplexe.

An der Umfrage teilgenommen haben mehr als 1000 Einwohner beider Städte. Davon haben 862 Menschen den kompletten Fragebogen ausgefüllt. „Die Ergebnisse der Umfrage sind damit statistisch belastbar, sie sind repräsentativ“, sagt Dr. Maren Risel.

→ Zum Abo des SZ/BZ-Bürgerbarometers – und keine Folge verpassen!