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Der 37-Jährige ist überzeugt vom Klassenverbleib mit dem GSV

Michael Klauß: „Ich hätte den Kickers den Aufstieg in die 3. Liga gegönnt“

Der Maichinger Verbandsliga-Fußballer hat seinem Ex-Verein aus Degerloch im Fernduell mit seinem ehemaligen Club VfB Stuttgart II die Daumen gedrückt.

Von Philipp Hamann
Constantin Preis läuft beim Sportfest in Rehlingen auf den fünften Platz. Am Mittwoch startet der Sindelfinger in Marseille. Bild: Görlitz

Constantin Preis läuft beim Sportfest in Rehlingen auf den fünften Platz. Am Mittwoch startet der Sindelfinger in Marseille. Bild: Görlitz

Bild: Ralf Görlitz

Fußball. Der Maichinger Michael Klauß hat sowohl beim VfB Stuttgart II, als auch bei den Stuttgarter Kickers einst gespielt. Klar, dass der 37-Jährige das Fernduell der beiden Vereine um den Aufstieg in die 3. Liga verfolgt hat. Die SZ/BZ hat mit Michael Klauß über die Rivalität zwischen Rot und Blau und die Situation beim GSV Maichingen gesprochen.

Wie haben Sie die Entscheidung in der Regionalliga verfolgt?

Michael Klauß: „Ich war bei der Familie meiner Frau und habe mein Handy auf Alarm gestellt. In der letzten halben Stunde hat mir meine Frau Monique einen Livestream vom Spiel der Kickers eingerichtet.“

Wem haben Sie die Daumen gedrückt?

Michael Klauß: „Ganz ehrlich gesagt, den Stuttgarter Kickers. Ich habe noch zu vielen Spielern bei den Blauen einen Bezug. Mit einigen treffe ich mich jeden Donnerstag. Es gibt im aktuellen Kader auch viele Jungs, mit denen ich noch zusammengespielt habe. Auch wenn mein Abschied aus Degerloch nicht ganz so glücklich war, hätte ich den Jungs den Aufstieg gegönnt.“

Was trauen Sie dem VfB Stuttgart II in der 3. Liga zu?

Michael Klauß: „Ich finde es ist für den VfB Stuttgart am Wochenende fantastisch gelaufen. Die 3. Liga ist ganz anders als die Regionalliga Südwest. Die Stadien sind viel größer und es kommen auch viel mehr Zuschauer. Für die jungen Spieler des VfB II ist es von der 3. Liga einen Schritt näher zu den eigenen Profis. Beim VfB sollten wieder mehr Spieler aus dem Nachwuchsbereich eine Chance in der Bundesliga bekommen. Das wird klappen, denn es sind vernünftige Leute in Bad Cannstatt am Werk.“

Die zweiten Mannschaften sind in der 3. Liga nicht sehr gelitten. Haben Sie diese Erfahrung einst auch gemacht?

Michael Klauß: „Für viele Fans der Traditionsvereine in der 3. Liga ist es eine Reise nicht wert zu einer zweiten Mannschaft. Da fehlt es an Heimfans. Für die jungen VfB-Spieler ist es dagegen natürlich eine tolle Erfahrung vor 30000 Zuschauern in Dresden zu spielen.“

Der VfB II will seine Heimspiele in Großaspach austragen. Werden viele Fans die Mannschaft dort unterstützen?

Michael Klauß: „Für die Familienangehörigen der Spieler ist es egal wo das Team spielt. Sie würden auch nach Reutlingen oder Stuttgart-Degerloch fahren. Darüber hinaus werden nicht viele Fans den Weg nach Großaspach machen. Schließlich spielt die Bundesliga-Mannschaft der Roten fast immer zeitgleich. Das ist Absicht.“

Zum GSV Maichingen. Das 1:1 gegen Schlusslicht Rot-Weiß Weiler war wohl zu wenig?

Michael Klauß: „Das ist zu wenig. In unserer Situation darf es einfach nicht passieren, dass wir so spät in Führung gehen und dann noch den Ausgleich kassieren. Ein Sieg hätte uns einen Schub gegeben. Jetzt müssen wir mit dem einen Punkt leben. Ich konnte in Brandenburg bei der Familie abschalten. Ich habe die Enttäuschung verarbeitet.“

 Auf was kommt es am Samstag in Pfullingen jetzt an?

 Michael Klauß: „Darauf, dass wir alle gemeinsam verteidigen und sich jeder Spieler in den Dienst der Mannschaft stellt. Wir müssen mit kühlem Kopf spielen und hinten die Null halten. Jeder muss am Samstag wissen, auf was es ankommt. Wir dürfen auf keinen Fall die Nerven verlieren.“

Schafft der GSV den Klassenverbleib in der Verbandsliga? Michael Klauß: „Davon bin ich überzeugt, auch wenn es möglicherweise über die Relegation geht.“

Tragen Sie auch nach einem Abstieg in die Landesliga das GSV-Trikot?

Michael Klauß: „Ja, klar. Ein Sportdirektor hat mir mal gesagt, ich soll so lange spielen wie es geht, denn die Zeit nach der aktiven Karriere ist lang genug. Bei uns gibt es am Saisonende einen personellen Umbruch. Einige Spieler hören auf. Ich möchte beim Neuaufbau dabei sein.“