

Böblingen/Stuttgart. Ein Abend voller Magie, Fantasie und Romantik: Der Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart verwandelte in einen Ort des musikalischen und interkulturellen Austauschs.
Rund 230 junge Musikerinnen und Musiker des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) Böblingen und der HKCCCU Logos Academy aus Hongkong präsentierten ein mitreißendes Konzertprogramm, das weit über das reine Musizieren hinausging. Der gut besetzte Saal erlebte ein musikalisches Ereignis, das eindrucksvoll zeigte, wie verbindend die Sprache der Musik sein kann.
Bereits zum dritten Mal pflegt das AEG eine Kooperation mit einer Schule aus Hongkong. Das internationale Musikprojekt wird von der Austrian-Chinese Profound Arts Festival mit Sitz in Salzburg organisiert. Die diesjährige Zusammenarbeit mit der Logos Academy, die auf ihrerKonzertreise durch Österreich und Deutschland auch in Baden-Württemberg Halt machte, stellte erneut unter Beweis, wie junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen durch gemeinsames Musizieren zusammenwachsen können.
Den Auftakt gestalteten die Chöre des AEG unter der Leitung von Simone Reißing-Szabó. Mehr als 100 Sängerinnen und Sänger, darunter Gesangsklassen, Musikprofilklassen, Ehemalige sowie der Eltern-Lehrer-Chor, füllten den Saal mit kraftvollen und gleichzeitig einfühlsamen Klängen. Das AEG-Symphonieorchester (unter der Leitung von Stephan Bergdolt) übernahm anschließend die Bühne und beeindruckte mit einem Programm, das von Mendelssohns „Sommernachtstraum“ über Filmmusik aus „Der Herr der Ringe“ bis hin zum „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Brahms reichte – dirigiert vom eigens aus Kanada angereisten Felix Mak.
Ein musikalisches Highlight mit Augenzwinkern bot Emil Brehm mit dem humorvollen Stück „The Typewriter“, bei dem er rhythmisch präzise eine Schreibmaschine zum Klingen brachte. Auch die AEG-Bigband unter Leitung von Johannes Stephan sorgte für Stimmung. Mit mitreißenden Titeln wie „Dawn of the Chilly Pepper“ oder „Oye Como Va“ verwandelte sich der Konzertsaal zeitweise in ein sommerlich-heißes Musikfestival.
Nach der Pause zeigte das Schülerorchester der Logos Academy unter der Leitung von Calvin Ng und Wong Chun Yuen sein Können. Die jungen Musikerinnen und Musiker spannten einen Bogen von Tschaikowskys „Schwanensee“ über ein Medley aus „Das Phantom der Oper“ bis hin zu Klassikern des Rock wie „The Final Countdown“ – ein musikalischer Beweis der internationalen Verständigung ohne Worte.
Der gemeinsame Höhepunkt folgte zum Schluss: Beide Orchester vereinten sich zu einem großen Ensemble und spielten Beethovens 7. Symphonie (2. Satz) sowie die spritzige „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss. Dabei beeindruckte nicht nur die musikalische Leistung, sondern auch der reibungslose Dirigentenwechsel zwischen den deutschen und chinesischen Musiklehrkräften – ein sichtbares Zeichen gegenseitigen Respekts und kultureller Offenheit.
In ihren Ansprachen betonten Jürgen Schwarz, kommissarischer Schulleiter des AEG, und Dr. Richard Lee Chak-hong, Schulleiter der Logos Academy, die Bedeutung solcher Begegnungen. Was an diesem Abend auf der Bühne geschah, sei „ein bewegendes Zeugnis davon, wie Musik Brücken baut und junge Menschen weltweit in einer gemeinsamen Sprache vereint“.
Ein Konzert, das klanglich wie menschlich lange nachhallen dürfte.