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DSV-Skischule Sindelfingen

Sindelfinger Schulskitag: Runde 20 für den gemeinsamen Spaß auf der Piste

255 Kinder Jugendliche haben den ganz besonderen Tagesausflug der Skischule Sindelfingen nach Jungholz genossen.
Von Annette Nüßle

Sindelfingen/Jungholz. Für 225 Teilnehmer sowie 20 Ski- und Snowboardlehrer ging es nach zwei Jahren Corona-Zwangspause am Samstag zum 20. Mal beim Schulskitag gemeinsam auf die Pisten in Jungholz.

Der Sindelfinger Schulskitag für Kinder und Jugendliche aus den Klassen vier bis zwölf war einmal mehr gelungener Tag im Schnee. „Wir haben den Tag dieses Jahr bewusst etwas kleiner gehalten, damit es die neuen Kursleiter etwas einfacher haben“, sagt Heike Stahl, die Erfinderin des Schulskitags.

Ausreichend Schnee in Jungholz, der Tiroler Enklave im Allgäu, war die perfekte Basis. Vom blutigen Anfänger bis zum erfahrenen Skifahrer oder Snowboarder – jeder und jede findet beim Schulskitag seinen oder ihren Platz. Für Unterhaltung sorgten das schon traditionelle Ski.- und Snowboard-Rennen und die Aprés-Ski-Party. Die Sindelfinger Kinderfilmakademie Sim TV war ebenso mit von der Partie und wie Hermann Schütz und sein Team, die für die Stärkung zwischen den Abfahrten sorgten.

Einen Generationswechsel gibt es in Sachen Organisation des Schulskitags. „Die ursprüngliche Idee vor 20 Jahren war, den Sindelfinger Schulen die Arbeit für deren Skitag abzunehmen“, erinnert sich Heike Stahl an die Anfänge des Schulskitages. Sie hatte von einigen Schulen mitbekommen, dass sie Schwierigkeiten bei der Durchführung eines eigenen Skitages hatten. „Wir bei der Skischule Sindelfingen hatten das Know-how und die qualifizierten Ski- und Snowboard-Lehrer, also die perfekte Basis für einen tollen Tag auf der Piste. Hinzu kam, dass einer unserer Söhne damals noch ganz klein war und ich erst mal selbst nicht mehr so viel zum Skifahren gekommen bin. Damit war die Idee vom Schulskitag schnell geboren.“

Günstiger Preis, professionelle Betreuung

Dank zahlreicher Sponsoren kann die Skischule bis heute einen günstigen Preis für die Ausfahrt anbieten und so auch Familien mit mehreren Kindern oder gering verdienenden Familien diesen Ausflug ermöglichen.

Die strahlenden Kinderaugen sind für Heike Stahl und ihren Mann Willy, der seit 2008 bei der Organisation mit von der Partie ist, Motivation genug. Die tolle Resonanz von den Eltern und die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen Teinachtal Reisen und der Hassler gehören genauso mit dazu, wie das Ski- und Snowboardlehrer-Team. Waren es beim ersten Schulskitag zwei Busse, die sich auf nach Jungholz machten, sind es mittlerweile bis zu sechs Busse. „Mehr wollen wir nicht. Es muss übersichtlich bleiben und unser oberstes Ziel ist es immer, alle glücklich und gesund am Abend wieder nach Hause zu bringen“, sagt Heike Stahl, die selbst von Kindesbeinen an auf Skiern steht.

Nach der Zwangspause war es der glückliche Umstand, dass mit Jens Wehrstein und Roland Schill zwei engagierte Ski- und Snowboard-Lehrer gefunden wurden, die den Schulskitag übernehmen wollten. „Selbstverständlich sind wir immer noch dabei, aber die Organisation überlassen wir jetzt anderen“, sagt Heike Stahl.

Jens Wehrstein hat den Schulskitag als Teilnehmer kenne gelernt: „Als ich noch Schüler am Stiftsgymnasium Sindelfingen war, wurde nach dem Wintersporttag Werbung für den Schulskitag der Skischule Sindelfingen gemacht. So bin ich als Teilnehmer zum ersten Mal auf den Schulskitag aufmerksam geworden. Später in der Oberstufe bin ich der Skischule Sindelfingen beigetreten und habe meine Skilehrerlizenz gemacht. Seither war ich bei vielen Ausfahrten als Skilehrer dabei, auch beim Schulskitag.“

Das Vertrauen ihm gegenüber, die Verantwortung für eine so großen Ausfahrt zu übernehmen, habe ihn zunächst etwas überrumpelt, dann gefreut und schließlich motiviert. Gemeinsam mit Roland Schill, der für den Snowboardbereich zuständig ist, wird er in Zukunft den Schulskitag organisieren. „Es ist nicht das Ziel in die Fußstapfen von Heike und Willy zu treten, denn das ist nicht möglich. Daher wird sich der Schulskitag zwangsläufig verändern“, sagt Roland Schill.

Er selbst kennt die Ausfahrt auch schon aus der Sicht eines Teilnehmers und ist mit zwölf Jahren das Erste mal auf einem Snowboard gestanden. Die Faszination hat ihn dabei so sehr gepackt, dass er mittlerweile sein Wissen als ausgebildeter Snowboard-Lehrer weitergibt. „Meine größte Motivation, die Organisation zu übernehmen, sind die tollen Momente, die ich selbst als Teilnehmer erfahren habe“, sagt Roland Schill.

„Mit einem Lächeln nach Hause“

„Es ist so toll zu sehen, wie Kinder ihre anfänglichen Ängste überwinden, sich etwas trauen und in Ihrer Persönlichkeit wachsen. Wir als Skischule haben dann alles richtig gemacht, wenn die Kinder am Ende des Tages mit einem Lächeln nach Hause gehen und ihren Eltern erzählen, dass Sie unbedingt noch mal zum Skifahren oder Snowboarden gehen wollen.“

Heike Stahl fallen unterdessen viele Anekdoten aus 20 Jahren Schulskitag ein. Etwa die des chinesischen Austauschschülers, der 2018 in ihrer Familie zu Gast war. „Er kam erst am Abend vor dem Schulskitag bei uns an. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah, als wir ihm die bereitgestellte Skiausrüstung zur Anprobe hingelegt hatten.

Nach nur 5 Stunden Schlaf ging es für ihn dann gleich mit nach Jungholz. Dort hat er in einer Anfängergruppe die ersten Schritte auf Ski gemacht und kam bereits am Nachmittag die blauen Pisten herunter. Er hatte sehr viel Spaß und war glücklich. Sein Ziel war noch am selben Tag, bei den Winterspielen in Peking mit dabei zu sein“, sagt die sie. Leider sei nicht überliefert, ob er seine Skikarriere fortgesetzt hat.

Aber nicht nur Lustiges ist in den vergangenen Jahren passiert. „Ziemlich spannend war 2019, als vier Tage vor dem Schulskitag Sturmböen und Regen über Jungholz fegten und an Skifahren kurzzeitig nicht mehr zu denken war. Wir sind quasi stündlich vor der Webcam gesessen und haben das Wetter beobachtet. Dann kam die große Erleichterung: Es hat zwei Tage vorher begonnen zu schneien, am Schulskitag selbst dann die Sonne gescheint“, sagt Heike Stahl.

Auch der Spontankauf von allen im Kreis verfügbaren Handschuhwärmenr wird ihr und ihrem Mann Willy in Erinnerung bleiben. „Wegen der extremen Kälte hatten wir zusätzlich noch Heizpilze organisiert und die Busse standen die ganze Zeit zum Aufwärmen zur Verfügung.“

Hier gibt es weitere Infos zur Skischule Sindelfingen