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SZ/BZ-Serie „Jetzt an morgen denken“

Arbeit für die Region ist das Kernanliegen von Röhm-Medien

Nachhaltigkeit wird oft mit Umweltschutz gleichgesetzt, ist aber weitaus umfassender: „Nachhaltigkeit ist die Kombination von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen“, sagt Dr. Christian Röhm, der gemeinsam mit seinem Bruder Dr. Andreas Röhm die Geschäftsführung des Röhm-Medien-Verlags innehat.
Von Esther Elbers

Sindelfingen. „Die drei Säulen müssen gleich hoch sein, sonst wackelt das ganze Gebäude“, verdeutlicht der 35-Jährige. Nachhaltigkeit beschäftigt das Familienunternehmen schon lange und steht im Fokus der täglichen Arbeit.

Leser-Interesse wird ermittelt

Unter ökonomischen Aspekten ist der SZ/BZ ein nachhaltiges gewinnbringendes Geschäftsmodell wichtig. Dabei steht über allem die Überzeugung, dass lokaler Qualitätsjournalismus zukunftsfähig ist. Dafür nimmt die SZ/BZ auch an speziellen internationalen journalistischen Projekten teil. Dabei ist sie in bester Gesellschaft: Gemeinsam mit Medienhäusern wie The Boston Globe, der Funke Mediengruppe und Expressen aus Stockholm werden Strategien für den digitalen Journalismus erarbeitet. Anhand konkreter Datenanalysen weiß der Verlag, welche Themen seine Leser konkret interessieren. „Dieses Wissen gepaart mit unserer redaktionellen Einschätzung und unserer verlegerischen Linie machen unsere Nachrichten noch viel relevanter für die Menschen in der Region“, erklärt Dr. Christian Röhm. Dass die Strategie funktioniert, belegen die Zahlen: 2021 hat die Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung so viele Menschen erreicht wie noch nie zuvor in ihrer Verlagsgeschichte. Die verkaufte Auflage ist gegenüber 2020 um 1,5 Prozent gestiegen. Dieses Wachstum ist hauptsächlich den digitalen Nachrichtenangeboten zu verdanken. Ökonomische Nachhaltigkeit bezieht sich aber auch auf den Werbemarkt. Dr. Christian Röhm: „Menschen verbringen gerne Zeit mit unseren Produkten. Daher sind diese Produkte ein attraktives und spannendes Werbeumfeld“ – und das sowohl in der Tageszeitung als auch im Wochenblatt und in den Magazinen, die ebenfalls zum Unternehmen gehören.

Sozial zu handeln sieht Dr. Christian Röhm als wesentlich für den Verlag an: Nur wenn man die Mitarbeiter mitnehme, sei eine nachhaltige Entwicklung möglich. Für ihn ist klar: „Wir haben einen sozialen Auftrag.“ Wenn Mitarbeiter die Möglichkeit hätten, sich am Arbeitsplatz zu entwickeln und ihre Stärken einzubringen, steigere das die Zufriedenheit. Transparente Kommunikation, Unterstützung, Lob, Bestätigung und eine enge Zusammenarbeit mit den Teamleitern seien dabei wichtig. „Wir befragen unsere Mitarbeiter regelmäßig zu Zufriedenheitswerten und Änderungswünschen. Und auf die reagieren wir so schnell wie möglich.“ Der Trend geht laut Dr. Christian Röhm in die richtige Richtung – was sich wiederum positiv auf die wirtschaftliche Nachhaltigkeit auswirkt. Denn Mitarbeiter, die sich wohl- und am richtigen Platz fühlen, engagieren sich gerne und bringen eigene Ideen ein.

Soziales Handeln schreibt sich die SZ/BZ nicht nur innerhalb des Medienunternehmens auf die Fahne, sondern auch nach außen. So unterstützt der Verlag zum einen soziale Projekte und Hilfsorganisationen wie „Nachbarn in Not“. Zum anderen – und das ist ein noch wesentlicherer Aspekt – ist die SZ/BZ die Plattform des Lebens in der Region. „Wir schaffen eine seriöse, unabhängige Öffentlichkeit für Politik, Unternehmen, Behörden, Vereine und Kultur“, erklärt Dr. Christian Röhm. Die Zeitung leistet Öffentlichkeitsarbeit und berichtet über positive wie negative Themen. Die Leser durch unabhängige Berichterstattung aufzuklären, Missstände aufzuzeigen, aber gleichzeitig auch Perspektiven und Lösungsansätze im Blick zu haben, sind Kernaufgaben der Lokalzeitung und unabdingbar für eine Demokratie. Amerikanische Studien zeigen: „Wo lokale Medien verschwinden, steigen Korruption, Wirtschaftskriminalität und Umweltkriminalität. Wir haben eine wichtige Aufgabe, nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sind dankbar, für die Menschen in unserer Region arbeiten zu können“, so Dr. Christian Röhm.

Ressourcen werden möglichst geschont

Das ökologische Ziel der SZ/BZ ist klar definiert: Bis 2026 will das Unternehmen komplett klimaneutral sein. Aktuell beträgt der CO2-Fußabdruck für das Produkt rund 1800 Tonnen pro Jahr. Das entspricht etwa dem Ausstoß von vier Flugzeugen, die von München nach New York und wieder zurückfliegen. „Das ist für einen produzierenden Wirtschaftsbetrieb schon ziemlich wenig“, sagt Röhm. Denn damit das Produkt zum Leser und Kunden kommt, sind Druckerei, Papier, Farbe, Strom und die Zustelllogistik erforderlich. Der Verlag arbeitet ständig daran, Ressourcen zu schonen, und setzt mittlerweile zu 100 Prozent auf Altpapier. Darüber hinaus konnte die CO2-Bilanz verbessert werden, indem sich das Unternehmen auf digitale Geschäftsmodelle konzentriert und Prozesse effizienter gestaltet. Außerdem hat der Verlag in möglichst vielen Bereichen die Elektrifizierung im Blick, beispielsweise beim Einsatz von E-Fahrzeugen in der Zeitungszustellung, und möchte dafür grünen Strom verwenden. Und: „Was wir nicht reduzieren können, kompensieren wir und unterstützen gezielt Klimaprojekte“, erläutert Dr. Christian Röhm.

Begeistert ist Dr. Christian Röhm in puncto Nachhaltigkeit von der Kreativität seiner Mitarbeiter. Nina Ben Salem, Leiterin der Abteilung Buchhaltung und Rechnungswesen, hat zusammen mit weiteren Mitarbeitern eine Patenschaftsaktion auf die Beine gestellt und in Absprache mit der Stadt die Grünpflege am Goldbach im Bereich des Verlagsgeländes übernommen. Die gesamte Belegschaft sammelt dort nun alle zwei Wochen den Unrat ein.

Der 18-jährige Paul Huhle, der bei der SZ/BZ eine Ausbildung zum Medienkaufmann absolviert, macht sich ebenfalls für ein Nachhaltigkeitsprojekt stark, das gerade in der Vorbereitung ist. Dabei geht es darum, mit nachhaltigen Mitteln zur Arbeit zu kommen und auch darüber hinaus Ressourcen zu sparen.

„Das sind schöne Signalprojekte, die zeigen: Unsere Mitarbeiter leben gerne hier und wollen was für die Region bewegen“, freut sich Dr. Christian Röhm.