Menü
Lehrabschlussfeier Kreishandwerkerschaft Böblingen

109 junge Menschen erhalten Gesellenbriefe

In der Stadthalle in Leonberg ging die Lehrabschlussfeier der Kreishandwerkerschaft Böblingen für die Sommerprüflinge über die Bühne. 109 Prüflinge wurden im feierlichen Rahmen in den Gesellenstand erhoben.
Von Peter Maier
Ehre, wem Ehre gebührt.

Ehre, wem Ehre gebührt. Bild: z

Leonberg/Kreis Böblingen. In der Stadthalle in Leonberg ging die Lehrabschlussfeier der Kreishandwerkerschaft für die Sommerprüflinge über die Bühne. Kreishandwerksmeister Wolfgang Gastel und der Geschäftsführer Thomas Wagner, verabschiedeten von Seiten der Kreishandwerkerschaft Böblingen 109 Prüflinge aus ihrer Ausbildungszeit und erhoben diese im feierlichen Rahmen in den Gesellenstand. Ein Drittel der Prüflinge bekam für ihre hervorragende Leistungen einen Preis. Schon zu Beginn der Veranstaltung gab es dafür einen großen Applaus von den Gästen.

Motoren der Wirtschaft

In seiner Rede betonte Thomas Wagner, „dass die duale Ausbildung vor allem durch die gesellschaftliche Anerkennung zukunftsfähig ist. Hierzu muss der Stellenwert der dualen Ausbildung stärker hervorgehoben werden, damit sie in der Öffentlichkeit auch so wieder wahrgenommen wird.“ Wagner verwies darauf, dass hoch qualifizierte Fachkräfte einer der Motoren der Deutschen Wirtschaft seien und diese nach wie vor als gängiges Gütesiegel in Deutschland angesehen würden – sowohl in der Industrie, dem Handel und im Handwerk.

Zukunftsorientiert stellte Thomas Wagner fest, dass 3594 junge Menschen in diesem Jahr zum Ausbildungsstart eine Lehre in einem Handwerksunternehmen in der Region Stuttgart begonnen und sich somit für einen Karriereweg mit Perspektive entschieden haben. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Plus an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen damit bei 3,7 Prozent.

Sehr beliebt sind Klima- und Mobilitätsberufe, einen großen Zuwachs verzeichnet außerdem das Friseurhandwerk, das im Zuge der Corona-Pandemie stark gelitten hatte. Sorgen bereitet dagegen die Entwicklung in vielen Bau- und Ausbaugewerken sowie bei den Lebensmittelberufen. Hier hat das regionale Handwerk noch massiv Luft nach oben.

Erneut auf einem hohen Niveau ist mit 17,8 Prozent der Anteil der Lehrlinge mit Abitur oder Fachhochschulreife. Und - auch bei jungen Frauen wird das Handwerk mit einem Anteil von 20,7 Prozent der Lehrlinge wieder beliebter.

Kreishandwerksmeister Wolfgang Gastel betonte am Festabend, „dass die duale Ausbildung in Deutschland stark durch Kleinbetriebe geprägt ist, die jedoch in der Bürokratie immer mehr versinken.“ Dies wirke sich nicht nur auf die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aus, sondern auch auf die Bereitschaft Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen.

„Wer beim Schritt in die Selbstständigkeit im Papierkram versinkt, überlegt es sich zweimal. Umfragen im Handwerk zeigen, dass die Bürokratie mittlerweile der Hauptgrund ist, sich nicht mehr selbstständig machen zu wollen. Es bedarf dringlich der Schaffung von Anreizen und Erleichterungen“, so Wolfgang Gastel. Hierunter versteht sich nach Aussage Gastels der seit Jahren versprochene Bürokratieabbau. „Davon sei man aber meilenweit entfernt, denn beim Blick in die Glaskugel türmen sich bereits jetzt neue Bürokratiemonster auf.“

Vor dem Zeremoniell des Gesellenumtrunks erklärte der Kreishandwerksmeister den Junggesellinnen und -gesellen, dass die heutige Freisprechung traditionell die offizielle Beendigung ihrer Ausbildung bedeutet. Aus dieser Tradition heraus nun mehr finanzielle Anrechte bestehen, sich daraus aber auch mehr Pflichten ergeben, die Verantwortungsübernahme zunimmt und man in die Vorbildrolle als Wissensvermittler bei den neuen Auszubildenden rutscht.

Anerkennung für die Ausbilder

Bei der Lehrabschlussfeier erfolgte auch die jährliche Vergabe des Ausbilderpreises der Handwerkskammer. Sechs Handwerksbetriebe aus der Region Stuttgart wurden im Jahr 2023 für ihr besonders hohes Engagement im Bereich der beruflichen Ausbildung geehrt und mit einem Smart belohnt. Unter den Gewinnern des Ausbildungspreises ist mit der Metzgerei Bosch aus Herrenberg auch ein Unternehmen aus dem Landkreis Böblingen. Die Ehrung und Preisübergabe erfolgte durch Peter Friedrich, den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart.

Stipendiaten der Sommerprüfungen

    1. Preis: Enrico Rocca, Holzgerlingen – Stipendium der KSK Böblingen
    1. Preis: Jakob Krannich, Weil- der Stadt – Stipendium der Buhlstiftung
    1. Preis: Edward Theodor Zweigardt, Böblingen – Stipendium der Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken

Preisträger der Sommerprüfungen:

Bäckerhandwerk: Max Baier, Herrenberg; Fachverkauf-Lebensmittelhandwerk: Melih Kilinc, Gäufelden; Bauhandwerk: Wendelin Bernt, Rutesheim; Elektrohandwerk: Jakob Krannich, Weil-der-Stadt; Moritz Mohrlok, Weil-im-Schönbuch; Enrico Rocca, Holzgerlingen; Josua Schöpflin, Altdorf; Leon Schuster, Böblingen; Dino Velic, Ostfildern; Edward Theodor Zweigardt, Böblingen; Friseurhandwerk: Albert Andraku, Sindelfingen; Leonie Werner, Calw; Schreinerhandwerk: Benjamin Greß, Deckenpfronn; Steffen Heiner, Holzgerlingen; Simon Kreisl, Holzgerlingen; Martin Molfenter, Renningen; Anlagenmechanikerhandwerk: Daniel Borger, Weil-der-Stadt; Timo Böss, Bondorf; Remo Brockmeier, Weissach; Marc Hauser, Nufringen; Robert Jarmer, Magstadt; Salvatore Manciaracina, Sindelfingen; Duy Trong Nguyen, Leonberg; Sören Olf, Weil-der-Stadt; Jona Schweizer, Steinenbronn; Zimmerhandwerk: Noah Bernschneider, Böblingen; Julius Hottmann, Leonberg; Jonah König, Holzgerlingen; Phillip Toth, Weil-im-Schönbuch; Tech. Modellbauerhandwerk: Marc-Alexander Voigt, Markgröningen; Kristian Kunkel, Leonberg; Kauffrau für Büromanagement: Vivien Denise Müller, Waldenbuch; Aylin Hekim, Holzgerlingen.