

Dagersheim. Seit 1992 gibt es den Eine-Weltladen „El Camino“ in Dagersheim. Das rein ehrenamtlich arbeitende Ladenteam hat über die Jahre hinweg dafür gesorgt, dass mitten im Ort ein breit gefächertes Warenangebot aus fairem Handel angeboten wird. Der Gewinn aus dem Verkauf der fair gehandelten Waren, immerhin 131.862 Euro in 30 Jahren, wurde immer für ausgewählte Entwicklungsprojekte gespendet.
Es begann mit dem Verkauf von fairem Kaffee und Tee aus dem evangelischen Kirchturm heraus. 1992 eröffnete der erste Eine-Weltladen, dann bereits ökumenisch getragen und mit Ehrenamtlichen aus Dagersheim und Darmsheim, im Untergeschoss der „Alten Krone“, beim „Blumenstübchen“ von Martina Roller. Aber es war von Anfang an klar, dass das nur eine Zwischenlösung sei, denn die Krone sollte abgerissen werden. 1994 war es soweit. Ortsvorsteher Herbert Kopetschke bot das heutige Ladenlokal im Schwippelängsbau an und der Laden zog um (Bild: z).
1994 wurde auch der Förderverein des Weltladens gegründet. Zum Glück waren die Gründungsmitglieder weitsichtig und klug und haben den Verein als Binde- und Schrägstrichverein über Orts- und Konfessionsgrenzen hinweg aufgestellt. Es entstand der ökumenische Förderverein „Dritte Welt“ Dagersheim / Darmsheim e.V.Im Laufe der 30 Jahre hat das Weltladenteam nicht nur viele Waren aus fairem Handel verkauft und so dazu beigetragen, dass sich die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Bäuerinnen, Kunsthandwerkerinnen und Handwerkern in den ärmeren Ländern des Südens verbessern, sondern aus dem Gewinn, der erzielt wurde, stattliche 131.862 Euro für Entwicklungsprojekte in Afrika, Guatemala, Indien und Mexico überweisen können.
Geld für Bildungsprojekte, immer mit einer Ansprechpartnerin, einem Ansprechpartner aus Dagersheim, Darmsheim oder Umgebung, die jederzeit gerne berichteten, was mit dem Geld bewirkt wurde. Da ist das Ladenteam zurecht stolz drauf.
Der damalige Pfarrer Andreas Wiedenmann, gratulierte zum 30-jährigen Bestehen. Er schrieb: „Ich wünsche Euch, dass Ihr mit dem Verein weiterhin zwischen Zehntscheune und Kirchturm ein bisschen Dagersheimer Ortsgeschichte mitschreiben könn. Und sodann gute Umsätze am Ufer der Schwippe, deren Gewinn bis heute ausnahmslos in humanitäre Projekte fließt und den Gedanken der Solidarität mit armen Ländern aufrechterhält. Wie gut, dass es Euch auch 2022 noch gibt.“