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Gemeinde legt einen besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit

Altdorf: Eigenes Holz für Kinderhaus-Erweiterung

Von Peter Maier
Altdorfs Bürgermeister Erwin Heller, Revierförster Florian Schwegler und Architekt Achim Schäfer begutachten das im Gemeindewald geschlagene Holz für den Kindergarten.              Bild: z

Altdorfs Bürgermeister Erwin Heller, Revierförster Florian Schwegler und Architekt Achim Schäfer begutachten das im Gemeindewald geschlagene Holz für den Kindergarten. Bild: z

Altdorf - Bauholz ist Mangelware, die Holzpreise explodieren, Bauen wird teurer, diese Schlagzeilen bestimmten die letzten Wochen. Was also sollte die Gemeinde tun mit Ihrem Kindergartenneubau, der in Holzbauweise geplant war? Die Preissteigerung einfach mitmachen oder auf konventionelle Bauweise umschwenken, die aber auch kaum billiger ist? In der Gemeinderatsitzung am 22. Juni diskutierte der Altdorfer Rat intensiv über diese Thematik.

Die Idee von Bürgermeister Erwin Heller, bei dem Neubau deshalb auf Holz aus dem gemeindeeigenen Wald zu setzen, fand bei allen Beteiligten sofort großen Anklang. Einstimmig wurde beschlossen, die Erweiterung des Kinderhauses Buchenweg in Holzbauweise weiterzuverfolgen und dabei auf das eigene Holz zu setzen. So nahm die Gemeindeverwaltung umgehend Kontakt mit dem Revierförster Florian Schwegler und kreisansässigen Unternehmen auf.

Förster Florian Schwegler gab grünes Licht und bestätigte, dass die erforderliche Menge von 200 Raummetern Nadelholz aus dem Gemeindewald entnommen werden kann, ohne den Hiebsatz steigern zu müssen. Auch die notwendigen holzbearbeitenden Firmen im Kreis Böblingen signalisierten ihre Mitwirkungsbereitschaft bei einem so nachhaltigen Projekt. Die für die Erweiterung benötigten Nadelhölzer wurden folglich Anfang August geschlagen und Mitte August von der Firma Seeger aus Jettingen vor Ort entrindet.

Nächste Woche wird das Holz zum Sägen und hobeln zum Sägewerk Braun nach Weil im Schönbuch transportiert. Das Holzwerk Keck in Ehnigen übernimmt danach die Trocknung der Hölzer. Als nächster Schritt steht der passgenaue Zuschnitt der Hölzer für die Wände an. Mit dieser Aufgabe ist das Sägewerk Braun aus Weil im Schönbuch beauftragt. Die Hölzer für die Leimholzdecke werden von der Firma Holzleimbau Zischka mit Sitz in Böblingen verleimt und zugesägt. Damit können alle Stufen der Wertschöpfungskette im Kreis Böblingen abgewickelt werden.

Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern ist auch besonders umweltfreundlich, freut sich Bautechniker Marco Noller, der die Auftragsvergabe koordiniert. „Der längste Transportweg führt von Altdorf nach Böblingen beziehungsweise Ehningen und wieder zurück“. Auch Bürgermeister Erwin Heller zeigt sich sichtlich stolz, das Projekt mit lokalen Partnern umsetzen zu können und so einen besonders nachhaltigen Weg einzuschlagen. „Als Gemeinde sehe ich uns in der Pflicht, unsere Ressourcen für die nachkommenden Generationen zu erhalten und dem Thema Klimaschutz die notwendige Priorität einzuräumen. Wie könnte hier ein besseres Beispiel gesetzt werden, als für die Kindergartenerweiterung auf die nachwachsende Ressource Holz aus dem eigenen Wald zu setzen.”

Und schließlich kann mit diesem cleveren Schachzug auch die ursprüngliche Kostenschätzung für den Holzbau nahezu eingehalten werden. Mit der Montage der Hölzer auf der Baustelle soll Ende des Jahres begonnen werden.


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