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Holzgerlingen: Großer Auftritt des Schönbuch-Projektchors unter Dirigent Alexander Yudenkov

Alte Lieder mal ganz anders

Unter dem Motto „An die Musik – alte Lieder im neuen Gewand“ standen dieses Jahr Lieder der Romantik auf dem Programm des Projektchors Schönbuch. Schwerpunkt waren Kompositionen von Schubert und Beethoven. Das Besondere dabei war, dass der Dirigent Alexander Yudenkov Lieder, ursprünglich für Solo geschrieben, für gemischten Chor neu arrangiert hat.
Von unserem Mitarbeiter Siegfried Schneider

Auch dieses Jahr zeigte der Chor in beeindruckender Weise, wie sehr ihm diese Lieder aus der Romantik am Herzen liegen. Mit der Hommage an die Musik von Schubert, so auch das Motto, begann das Konzert, wie immer am Flügel begleitet von Michael Kuhn (Bild: z). Abwechslungsreich gestaltete sich der Abend durch wechselnde Besetzungen des Chores. So gab es im ersten Teil „Suleika“, arrangiert für den Frauenchor.

Dramatisch erklang der „Erlkönig“ von Schubert, eine Herausforderung für Pianist und Chor. Die Liedbearbeitungen von Schubert endeten im ersten Teil mit der Bearbeitung „Im Abendrot“. Danach war Felix Mendelssohn Bartholdy an der Reihe. Auf das eher ruhige Nachtlied folgte „Andres Maienlied“, besser bekannt als „Hexenlied“. Hier zeigte der Chor nochmals seine ganze Beweglichkeit mit Stimme und Ausdruck.

Ein Highlight war auch der Junge Kammerchor Böblingen, der unter seinem Dirigenten Clemens König vor der Pause seinen Auftritt hatte. Dieser Chor zeichnet sich weit über die Grenzen Böblingens hinaus durch seine Disziplin, seinen einzigartigen Klang und sein Selbstbewusstsein aus. Dieses Selbstbewusstsein konnten die Zuhörer in der Moderation des jungen Karl Kuhn erleben.

Eines der Lieblingslieder

Mit Robert Schumanns „Zigeunerleben“ begann das Programm. Dem folgten drei Lieder von Brahms, und solistisch von drei Mitgliedern gesungen der „Lindenbaum“ von Franz Schubert. Wunderschön anzuhören war das „La carita“ von Giacchino Rossini. Hier brillierte Angela Castellani (Sopran) gemeinsam mit dem Chor. Das Schlusslied „Flying free“ hatte der Chor von seiner Chinatournee mitgebracht, es gehört inzwischen zu einem der Lieblingslieder des Ensembles.

Nach der Pause waren wieder die Frauen des Projektchors an der Reihe. Mit Sopranistin Valérie Engelberger erklang das „Ständchen“ von Franz Schubert. Valerie Engelberger ist eine Gesangschülerin bei Judith Erb-Calaminus, die selbst als Sängerin und Chorleiterin tätig ist. Der warme Sopran von Valérie Engelberger war danach solistisch bei Robert Schumanns „Widmung“ nochmals zu hören.

Mit dem „Venetianischen Gondellied“ von Felix Mendelssohn Bartholdy machte dann der Männerchor des Projektchores seine Aufwartung. Aber auch der Dirigent Alexander Yudenkov, selbst als Sänger tätig unter anderem beim SWR-Vokalensemble, Montanara Chor, Belcanto Harmonists und auch solistisch, zeigte mit den Liedern „Sei mir gegrüßt“ von Schubert und „Neue Liebe“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, wie sehr ihm die „Romantik“ liegt.

Nach der „Forelle“ von Franz Schubert in Bearbeitung von Professor Singer gab es eine echte Uraufführung. „Nur wer die Sehnsucht kennt“ von Tschaikowsky wurde ebenfalls von Alexander Yudenkov für gemischten Chor arrangiert. Und in diesem Arrangement zeigte sich die ganz besondere Beziehung des Dirigenten zu Tschaikowsky, hat er doch schließlich am Tschaikowsky-Konservatorium studiert.

Eine schöne Geste noch am Ende des Konzertabends: Es wurde nochmals der junge Kammerchor auf die Bühne gebeten. Gemeinsam mit dem Projektchor wurde „Auf Flügeln des Gesanges“ von Felix Mendelssohn Bartholdy gesungen. Damit endete ein in sich stimmiges Konzert, was die Besucher mit langem Beifall bekundeten.