

Eine Viertelstunde vor Beginn wuselt es im katholischen Gemeindehaus auf und vor der Bühne, bis Eltern und Großeltern ihre Plätze einnehmen. Dann kommen die älteren Kinder der „Swinging Kids“ aus der Schule und erzählen sich gegenseitig, wohin sie in den Ferien fahren. Nur Nele, Niklas und Clara haben nur ein Zelt im Garten und finden das ziemlich langweilig.
Sie möchten nach China oder in die Sahara, ins Tenniscamp oder auf die Titanic – ohne Untergehen. Doch das kostet Geld, das die Mutter nicht hat. Und Urlaub bekommt sie auch nicht. Aber träumen darf man. Sie kriechen in ihr Zelt, nur Clara hat ein bisschen Angst, weshalb die Lampe an bleibt. Sie träumen, dass sie fliegen könnten.
Plötzlich kracht ein Teppich in ihren Garten und die Kinder wünschen sich, dass er sie nach New York befördert. Kaum heben sie ab, schimpft ein Magier hinter ihnen her: „Wo ist denn mein Teppich? Na, zum Glück habe ich einen Bettvorleger im Rucksack.“
Der ist allerdings langsamer und so dauert es bis zum Schluss des Musicals, bis er die drei einholt. Nele, Clara und Niklas sehen das Meer unter sich und dann die Freiheitsstatue und die Hochhäuser. Sie erleben Hektik und Gehupe, sehen Touristen und einen Bettler, der keinen Job und nichts zu essen hat. „Sollen wir wohin, wo es ruhiger ist?“, fragen sich die drei Ausreißer und steuern eine Südseeinsel an. Das klare Wasser lockt zum Schwimmen. Sie erfahren aber auch, dass der Meeresspiegel steigt und für manche Menschen gefährlich wird.
Aus der Hitze in die Kälte zu den Pinguinen am Südpol. Mit dem Teppich reisen sie wenigstens klimaneutral. Als sie in der Antarktis frieren, machen sie sich auf zu den Pyramiden in Ägypten und tasten sich durch eine Grabkammer. Als dort mumifizierte Pharaonen auftauchen und sich beschweren, dass sie dauernd gestört werden, will Clara nur noch nach Hause, während Nele ganz gern Paris besucht hätte.
Diesen Streit verträgt der Teppich nicht und stürzt in der Wüste ab. Schimpfen nutzt nichts, bitten nutzt nichts, der Teppich ist kaputt. Sie haben Durst. Die Oase entpuppt sich als Fata Morgana. Es wird Nacht und kalt und die Schakale heulen. Da kommt der Magier mit seinem Bettvorleger, tauscht die Fahrzeuge und bringt die Kinder wieder nach Hause. Fürs Erste haben Clara, Nele und Niklas genug vom Reisen und das nächste Mal nehmen sie den Zug.
Diese vergnügliche Geschichte schrieb Karin Wurster und Chorleiterin Anna Stockmann komponierte Lieder und Zwischenmusik. Jugendleiterin Claudia Zirner und etliche Helfer steuerten den Teppich um die Welt.
Im Musical „Magische Ferien“ kommen die „Swinging Kids“ auch in der Antarktis vorbei. Bild: Lück