Bauern kämpfen gegen ihr schlechtes Image

Bei der langen Kolonne an Schleppern, die gestern Morgen über die Stuttgarter Straße gerollt ist, wird sich so mancher Autofahrer verwundert die Augen gerieben haben. Auch aus dem Kreis Böblingen machten sich viele Landwirte auf den Weg zur Schlepper-Demo in Stuttgart, um ihrem Ärger über die Umwelt- und Landwirtschaftspolitik Luft zu machen. Dabei geht es um das Agrar-Paket der Bundesregierung oder auch um das gegenwärtige Image der Landwirtschaft im Besonderen. Vor allem im Zuge des Volksbegehrens zum Artenschutz „Rettet die Bienen“ sehen sich viele Landwirte zu Unrecht an den Pranger gestellt. Besonders schmerzlich dabei für viele, dass Außenstehende ihnen Vorschriften machen wollten, wie die Bauern ihre Arbeit richtig und vor allem besser machen müssten. Gleichzeitig wendet sich der Unmut der Bauern auch gegen die neue Düngeverordnung, die nicht nur die Rahmenbedingungen für die Arbeit auf dem Acker verschärft, sondern in den Augen vieler Landwirte über Knie gebrochen und unausgegoren sei. Vor dem Hintergrund, dass internationale Handelsabkommen für Agrarprodukte Tür und Tor öffneten, die nicht nach bundesdeutschen Standards und damit auch günstiger produziert werden könnten, fürchtet auch die traditionell eher kleinstrukturierte Landwirtschaft im Ländle um ihre Zukunft.⋌– jj –/Bild: Wegner