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Anmeldung bis 6. Mai

Böblingen: Führung im Stadtwald und zu den historischen Pirschgängen

Rahmenprogramm zur aktuellen Sonderausstellung im Deutschen Fleischermuseum.
Von Peter Maier

Böblingen. Das Beiprogramm zur aktuellen Sonderausstellung im Deutschen Fleischermuseum startet mit einer Führung im Böblinger Stadtwald und zu den historischen Pirschgängen. Fernseh-Koch Timo Böckle, auch stellvertretender Kreisjägermeister, Bundesförster und Andreas Ganz begleiten interessierte Gäste am Internationalen Museumstag Sonntag, 21. Mai ab 15 Uhr.

Auch nach der großartigen und zünftigen Ausstellungseröffnung am diesjährigen Gründonnerstag bleibt das Museumsprogramm im Deutschen Fleischermuseum am Böblinger Marktplatz ganz jagdlich. Auch wenn die Schau sich intensiv darum bemüht, objektiv-dokumentarisch und subjektiv-künstlerisch darzustellen, was in Wald und Flur geschieht, so bleibt das doch alles graue Theorie, wenn niemand selber mal vor Ort mitbekommen kann, was da in Wald und Flur so los ist. Nun besteht die Möglichkeit, einmal mit zwei ausgewiesenen Fachleuten auf die Pirsch zu gehen.

Pirschgänge und Böblinger Stadtwald

Die frisch restaurierten, seinerzeit von Herzog Carl Alexander angelegten barocken Pirschgänge zeigt und erklärt den Teilnehmern Bundesförster Andreas Ganz. Die weitläufige historische Anlage liegt im Böblinger Stadtwald östlich der Stadt zwischen dem Gewann „Beim Roten Mann“ und „Schelmenhau“ – auf dem Truppenübungsgelände der amerikanischen Streitkräfte, der US Army Garrison Stuttgart. Daher ist sie nur mit besonderer Zugangsberechtigung zu besichtigen.

Die Beschreibung der Anlage in der Oberamtsbeschreibung von 1850 macht durchaus Lust auf die Pirschgänge: „Eine besondere Merkwürdigkeit sind die unterirdischen Pirschgänge, welche Herzog Carl Alexander 1737 unter dem damaligen Oberforstmeister zu Böblingen von Schauroth durch den Baumeister Nicolaus Kraft auf dem sogenannten Plan (1 Stunde östlich von Böblingen) anlegen ließ. Sie sind aus Quadern massiv gewölbt 7′ (Fuß) hoch und 4 ½‘ (Fuß) breit und haben vom Eingang an der Planklinge bis zum Ausgang an der Kastenklinge eine Länge von 943 Schritten, ein Seitengang ist 253 Schritte lang. Die Gewölbe, welche zu beiden Seiten Schießscharten haben, sind zum Teil eingerissen und eingefallen.“

Nach dem jagdhistorischen Teil wird Timo Böckle dem Publikum einen Teil des Böblinger Stadtwaldes, den er selber hegt und pflegt, zeigen und aus der Sicht des Jägers erläutern. Die Gäste erfahren, welcher Anblick den Waidmann erfreut und welcher eben nicht. Was leistet die Jägerschaft als geprüfte Naturschützer in deutschen Wäldern? Alle Fragen hierzu können dem Fachmann in einem der wenigen Waldrefugien gestellt werden, bis der jagdfachliche Wissensdurst gestillt ist.

30 Plätze mit Voranmeldung und eventuell Verlosung

Teilnehmen können 30 Interessierte. Die Doppelführung ist gratis. Die Anmeldung ist auf drei Wegen ab sofort und bis Samstag, 6. Mai, möglich:

- digital mit E-Mail an fleischermuseum@boeblingen.de

- persönlich: An der Museumskasse liegt immer zu den Öffnungszeiten eine Liste aus

- postalisch an die Adresse: Deutsches Fleischermuseum, Marktplatz 27, 71032 Böblingen, Stichwort „Pirschgänge“

Bitte Kontaktdaten und vollständige Vor- und Zunamen angeben. Jede interessierte Person kann sich nur selbst anmelden. Anmeldungen für mehr als eine Person sind nicht möglich. Bei mehr als 30 Interessierten entscheidet das Los über die Teilnahme. Wer bis Freitag, 12. Mai, keine Nachricht mit einer genauen Angabe des Treffpunktes für den 21. Mai um 15 Uhr erhalten hat, hatte leider kein Glück bei der Verlosung.

Alle, die an der Führung teilnehmen, haben mitzubringen: gültigen Personalausweis, stabiles Schuhwerk, Wanderkleidung und die nötige Fitness für eine rund dreistündige Gruppenwanderung über unebenes Gelände.