

Böblingen. 30 Sparten mit über 1800 Mitgliedern: Der IBM Klub ist so kunterbunt wie lebendig. Und es stehen spannende Zeiten an. Direkt oberhalb des Vereinsgeländes hat die IBM das Areal mit den Laboren an die Greenpark Böblingen verkauft und will den Standort Mitte 2023 aufgeben. Hier entsteht ein neues Stadtquartier. Wenn alles nach Plan läuft, sollen Ende 2024 die ersten Bewohner einziehen. Das Klubgelände selbst liegt innerhalb des Bebauungsplans und auf dem Grund der Stadt Böblingen. Im kostenlosen Podcast „Willi und Dödel“ mit dem Klub-Vorstand Hartmut Lonzer geht es auch darum. Hier ein Auszug.
Wo heute die IBM-Labore stehen, kommen Wohnungen hin, ein bisschen Gewerbe, ein Kindergarten und eine Grundschule. Der IBM Klub sitzt am Fuße davon und damit im Fenster des Bebauungsplans. Mit welchen Gefühl blicken Sie in die Zukunft?
Hartmut Lonzer: „Es ist ja noch nicht alles abgeschlossen. Stand der Dinge ist, dass es jetzt erst einmal nur um das Wohngebiet geht, dazu ist ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Wir sind in Verhandlungen mit der Stadt und werden uns demnächst treffen. Ich sehe uns eher als Naherholungsgebiet für dieses neue Wohnviertel. Auf den Plänen sehe ich oben fast gar kein Grün. Es gibt sicher einen Kindergarten und eine Schule. Aber es ist doch sicher schöner, wenn der Kindergarten auch einmal runterkommt zu uns oder der Waldkindergarten auf unserem Gelände entstehen kann. Für solche Themen sind wir auch offen.“
Wie stellen Sie sich den Prozess vor?
Hartmut Lonzer: „Dass wir auch in die Gestaltung des Wohngebiets eingebunden werden. Also, dass man zusammen mit uns etwas Neues schafft. Als ich mich für den Vorstand des Vereins beworben habe, kam mir schon die Idee von einem Schild an der Straße: Hier ihr neues Wohngebiet und da der neue Sportverein.“
Sie sind aber bei weitem nicht nur ein Sportverein, sondern decken mit Ihren Sparten viele Bereiche ab, mit dem man neue Bewohner und Mitglieder anziehen kann.
Hartmut Lonzer: „Das ist auch unsere Idee und gehört zum Thema Neugestaltung. Die Frage ist unter anderem konkret, wie man an die Bahn-Haltestelle Zimmerschlag rankommt. Da waren schon Zeichnungen dabei, die uns nicht begeistert haben, denn die Wege sollen grundsätzlich über unser Gelände führen, was wir nicht so spannend finden. Es würde den komplette Betrieb stören. Das Kleinfeld wäre hinfällig und die Tennisplätze abgeschnitten. Aber da ist ja noch nichts beschlossen.“
Ist das neue Wohngebiet für den Verein eine Chance, oder überwiegt die Sorge?
Hartmut Lonzer: „Das ist definitiv eine Chance. Unser tolles Team – es macht unheimlich Spaß, miteinander zu arbeiten – will den Klub voranbringen. Ich selbst habe ihn jahrelang genutzt. Ich kenne es: Wenn man gegenüber wohnt, nimmt man kurz das Rad und geht Tennis, Billard oder Bowling spielen.“
Kann man Sie als Urgestein des Klubs bezeichnen?
Hartmut Lonzer: „So könnte man es sagen. Mit dem Eintritt 1978 in die IBM ging ich in den IBM Klub. Ich bin direkt gegenüber groß geworden und habe das Wachsen live erlebt. Zum Beispiel, wie das Klubhaus gebaut wurde und wie sich die Sparten ansiedelten.“
IBM Klub klingt nach Betriebssportgruppe, aber der Verein ist komplett offen.
Hartmut Lonzer: „Richtig. Er ist entstanden aus der IBM, die ihn aufbaute und auch finanziell komplett stemmte. Seit 12 Jahren hat sich die IBM zurückgezogen. Seitdem sind wir ein eingetragener Verein und offen für jeden. Wer Lust hat, einfach mal verschiedene Sportarten oder Sparten wie Eisenbahn, Malen, Wildkräuter oder Tennis auszuprobieren, kann dieses Angebot nutzen. Wir haben den Namen IBM noch drin, das wird sich aber vielleicht bald auch ändern.“
Ist es schwierig, ohne den großen Geldgeber das Angebot aufrecht zu erhalten?
Hartmut Lonzer: „Sehr schwierig. Auch, weil wir das ganze Gelände von der Stadt gepachtet haben. Wir mussten einiges in das Gebäude aus dem Jahr 1974 stecken, haben die Bäder saniert. Trotzdem ist uns sehr daran gelegen, vor allem Jugendliche auf das Gelände zu bekommen. Für Familien ist es geradezu ideal, bis auf den Ein- und Ausgang ist es eingezäunt, man kann die Kinder laufen lassen.“
Organisation: Hartmut Lonzer ist seit dem 14. Mai der Vorsitzende des IBM Klubs und trat dabei die Nachfolge von Volker Straßburg, der 2006 diesen Posten angetreten hatte. Zum Vorstand gehören noch Simone Hellstern, Michael Blank, Thomas Mayer und Jürgen Schneider
Sparten: Aquaristik/Terraristik, Badminton, Basketball, Biking, Billard, Bogenschießen, Bridge, Briefmarken, Cheerleading, Damen-Gymnastik, Foto, Fußball, Golf, Handball, Jugendfußball, Kegeln, Laufen, Malen, Mineralien und Fossilien, Moderates Körpertraining, Modelleisenbahn, Motorrad, Schach, Segeln, Senioren-Gymnastik, Ski, Sport und Spiel, Technikgeschichte und Robotics, Tennis, Volleyball, Wandern, Wildkräuter
Angebote in den Sommerferien: Einstein-Camp mit Naturwissenschaften zum Anfassen und Mitmachen, Zirkuscamp, Fußballcamp und Tenniscamp. Weitere Infos gibt es im Internet auf www.ibmklub-bb.de. Dort kann man auch das Klubmagazin herunterladen
→ Böblingen: IBM-Areal wird Stadtteil mit Holzhäusern und Seilbahn