Die Initiative "Buntes Böblingen" organisiert die Kundgebung. Bild: z
Das Organisationsteam von „Buntes Böblingen“ mit dem Banner aus der Zeit der Corona-Pandemie, als sie Alltagshilfe organisiert haben. Von links: Manuel Zimmerer, Hannah Behm, Markus Helms, Olcay Miyanyedi, Florian Wahl, Lukas Häberle. Bild: z
Böblingen. In Herrenberg kamen am vergangenen Sonntag rund 6000 Menschen zusammen, um gegen rechts zu demonstrieren, deutschlandweit gingen an diesem Wochenende Hunderttausende auf die Straße, um ein Zeichen gegen rechts zu setzen. Nun ist auch eine Demo in Böblingen geplant: Am Samstag, 27. Januar, veranstaltet die Initiative „Buntes Böblingen“ eine Kundgebung auf dem Elbenplatz unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Böblingen steht auf für Demokratie, Vielfalt und Freiheit“.
Konkreter Anlass für die Kundgebung sei die Berichterstattung des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen, bei dem über Remigration gesprochen worden sei, so Mitorganisator Markus Helms. „Das hat uns aufgeschreckt“, sagt der Sprecher der Initiative, „würde das umgesetzt, wäre die Hälfte von Böblingens Bevölkerung betroffen: Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen.“ Deshalb wollten sie ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen. Sie – das sind neben Markus Helms: Hannah Behm, Lukas Häberle, Olcay Miyanyedi, Florian Wahl und Manuel Zimmerer. Sie bilden das Organisationsteam von „Buntes Böblingen“.
Geplant ist eine Kundgebung auf dem Elbenplatz mit Musikbeiträgen und voraussichtlich acht Rednern, darunter Böblingens Oberbürgermeister Stefan Belz sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete. Angemeldet hat die Initiative 200 Teilnehmer. „Bisher haben wir allerdings gutes Feedback erhalten, deshalb rechnen wir mit mehr Teilnehmern“, sagt Markus Helms. Er selbst sei auch in Herrenberg mit dabei gewesen. „Ich war begeistert ob der vielen Menschen, die dort zusammenkamen.“
Angemeldet waren in Herrenberg 200 Teilnehmer, doch immer mehr Menschen strömten auf den Marktplatz. Dort hatte ein „Bündnis gegen rechts“ zu einer Kundgebung gegen die AfD und die jüngsten Enthüllungen über das Treffen aufgerufen.
Dass die Kundgebung in Böblingen auf den 27. Januar fällt, sei bewusst gewählt, heißt es in einer Pressemitteilung von „Buntes Böblingen“. Denn das sei der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und er stehe symbolisch für das Menschheitsverbrechen, das von deutschem Boden und dem Faschismus ausgegangen sei. „Dieser Tag ist Verpflichtung und Mahnung an uns alle: Wehret den Anfängen.“
Auch in Sindelfingen ist eine überparteiliche Kundgebung gegen rechts geplant: Am Samstag, 3. Februar, um 15 Uhr auf dem Marktplatz.
Gegründet wurde die Initiative „Buntes Böblingen“ im Jahr 2020, als die AfD ihren Sonderparteitag in Böblingen abgehalten hat. Die Initiative organisierte eine Kundgebung, um zu zeigen, „dass Böblingen bunt, vielfältig, tolerant und offen ist“. Die Initiative stehe für den Zusammenhalt der Gesellschaft, so Markus Helms, und hat sich auch in anderen Bereichen eingesetzt. Beispielsweise hat „Buntes Böblingen“ unter dem Motto „Böblingen hilft“ während der Corona-Pandemie Nachbarschafts- und Alltagshilfe für Böblingen und Dagersheim organisiert.
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