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Nach den Ferien

Böblingen: Murkenbachhalle II wird wieder zur Schul- und Sporthalle

Halle war von Mitte März bis Anfang Mai als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine umgebaut
Von Peter Maier

Böblingen. Um auf Schutzsuchende aus der Ukraine vorbereitet zu sein, die eine erste vorübergehende Unterbringung benötigen, wurde die Murkenbachhalle II von Mitte März bis Anfang Mai zur Unterkunft umgerüstet. Zugleich sind die weiteren verfügbaren städtischen Unterkünfte seitdem durchgehend belegt.

Eine Belegung der Halle (Bild: Steiner/A) war jedoch bislang nicht erforderlich, da die ankommenden Ukrainer erfreulicherweise vor allem auch privat untergebracht werden konnten. Aus diesem Grund hat der städtische Verwaltungsstab nun entschieden, die Halle wieder zurückzubauen. So kann dort nach den Sommerferien wieder Schul- und Vereinssport stattfinden.

Außergewöhnliche Situation

Erster Bürgermeister Tobias Heizmann sagt: „Wir standen damals vor einer außergewöhnlichen Situation, die außergewöhnliche Maßnahmen erforderte. Wir hatten uns diese Entscheidung alles andere als leicht gemacht und verschiedene Räumlichkeiten geprüft. Die Umnutzung der Murkenbachhalle II geschah im konstruktiven Zusammenwirken verschiedener Beteiligten – so ließ sich Raum für bis zu 120 Geflüchtete mit der entsprechenden Infrastruktur für eine kurzfristige Unterbringung schaffen und vorhalten. Dass wir die Halle nicht belegen mussten, ist positiv zu werten – denn die Ankommenden konnten alternativ überwiegend in ‚richtigen‘ Wohnungen unterkommen.“

Für Halle und Ausstattung werden der Ist-Zustand dokumentiert und eine Inventarliste ebenso wie eine Anleitung zum Wiederaufbau erstellt. Das verwendete Material wird systematisch und fachgerecht in Containern eingelagert. So könnten in Notfällen auch kurzfristig wieder Unterbringungsmöglichkeiten in städtischen Hallen entstehen. Auch hinsichtlich des städtischen Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes ist Böblingen damit für mögliche Evakuierungen gut aufgestellt.

Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz sagt: „Unser sehr herzlicher Dank für das besondere Entgegenkommen geht an die von den Einschränkungen unmittelbar betroffenen Schulen am Murkenbach und Sportvereine. Wir wissen diese gemeinsamen Anstrengungen, die gezeigte Toleranz und den geleisteten Verzicht sehr zu schätzen – angesichts einer großen Verantwortung, die wir als Kommune für die Geflüchteten zu schultern haben.“

Aktuell sind rund 800 Geflüchtete bei der Stadt Böblingen gemeldet. Seit Beginn des Krieges haben inzwischen rund 150 Personen die Stadt wieder verlassen. Das städtische Amt für Gebäudemanagement konnte inzwischen rund 20 Wohnungen anmieten und an Schutzsuchende vermitteln. Ebenso sind viele Geflüchtete bei Privatpersonen untergekommen und zahlreiche Angebote vor allem auch aus dem Bereich Ehrenamt in Böblingen angelaufen.

OB Dr. Stefan Belz weiter: „Gerade für diese solidarische Bereitschaft, Geflüchtete privat aufzunehmen oder Wohnraum zur Verfügung zu stellen, bin ich außerordentlich dankbar. Wir Böblinger sind eine starke Stadtgesellschaft mit großem Zusammenhalt. Das zeigt sich außerdem an den vielfältigen Angeboten, um den Ukrainern ihr Ankommen zu erleichtern – auch dafür geht an alle Mitwirkenden mein herzlicher Dank.“

Aufruf zu privaten Unterkünften

Wer private Unterkunftsplätze beziehungsweise Wohnung(en) zur Vermietung anbieten kann, schreibt bitte eine E-Mail an mietverwaltung@boeblingen.de. Die Kollegen nehmen dann Kontakt auf. Es helfen vor allem eigenständige Einheiten, die für einen längeren Zeitraum (ab mindestens sechs Monaten) verfügbar sind.