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Im Deutschen Fleischermuseum

Böblingen: Rudolf Bühler und das Schwäbisch-Hällische Landschwein

Der Retter des Schwäbisch-Hällischen Landschweins und Gründer der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) plaudert im Deutschen Fleischermuseum (Marktplatz 27) am Freitag, 28. Juli 2023, um 19 Uhr aus dem Nähkästchen.
Von Peter Maier
Am Freitag, 28. Juli kommt Rudolf Bühler nach Böblingen. Bild: z

Am Freitag, 28. Juli kommt Rudolf Bühler nach Böblingen. Bild: z

Böblingen. Im schrägsten Haus am Platz geht es seit 1984 (fast) immer um die Wurst. Und so ist es nur logisch, dass hier ein ganz, ganz großer und spannender Schweinefreund endlich auch mal zum Erzählen und zur Diskussion vorbeikommt. Rudolf Bühler, der Betreiber des Sonnenhofes in Wolperthausen, gründete 1988 zusammen mit acht anderen Bauern die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, deren Vorsitzender er ist.

Bis heute haben sich 1560 bäuerliche Familienbetriebe aus der Region Hohenlohe angeschlossen. Ausdrücklich erklärtes Ziel der Erzeugergemeinschaft ist es, die natürlichen Potentiale der Region in Wert zu setzen und die aufgrund fairer Preise hieraus entstehende Wertschöpfung den Erzeuger und Erzeugerinnen durch Projekte für die ländliche Regionalentwicklung in Hohenlohe zukommen zu lassen.

Rudolf Bühler ist bis heute das Gesicht der Erzeugergemeinschaft und hat nie aufgehört, neue spannende Projekte und Ideen umzusetzen. Der Diplom-Agraringenieur und Biobauer war viele Jahre als Agrarexperte in der Entwicklungshilfe in Asien und Afrika tätig. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass das Schwäbisch-Hällische Landschwein vor dem Aussterben bewahrt wurde. Fast im Alleingang hat er die Landwirtschaft einer ganzen Region umgekrempelt.

Heute gibt es einen eigenen Schlachthof, eine Erzeugergemeinschaft für Weideochsen namens „Boeuf de Hohenlohe“ oder für Hohenloher Gewürze, eine Wurstmanufaktur, die Dorfkäserei Geifertshofen, die Akademie Schloss Kirchberg und etliche weitere spannende, zukunftsweisendeProjekte. Davon und wie er weltweit für Bauernrechte eintritt, eine Rede vor der UNO hielt und über was er sich mit Slow-Food-Präsident Carlo Petrini unterhalten hat, wird er im Deutschen Fleischermuseum berichten.

Aber auch von den Schwierigkeiten, die der BESH gemacht wurden, welche Steine und Stöcke den Pionieren der ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft zwischen die Beine geworfen wurden und von wem. Wie sich unser (Fleisch-)Konsum weiterentwickeln sollte und muss, wird natürlich ebenso thematisiert, und vielleicht erzählt er sogar, wie er es schaffte, Prinz Charles einen grünen Lodenhut aufzusetzen, lange bevor er die englische Königskrone tragen durfte.

Nach seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion haben Rudolf Bühler und der Leiter des Deutschen Fleischermuseums, Dr. Christian Baudisch, für einen kleinen Imbiss gesorgt. Alle Beteiligten freuen sich schon (und zwar saumäßig) auf einen schönen Freitagabend im Böblinger Vogtshaus am Freitag, 28. Juli 2023, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine angemessene Spende für den Museumsverein wird gebeten.