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CCBS hat Nachhaltigkeit im Fokus

Böblingen/Sindelfingen: Vermeiden – vermindern – ausgleichen

SZ/BZ-Interview mit Thomas Fenzl, Geschäftsführer Congress Center Böblingen/Sindelfingen GmbH (CCBS).
Von Konrad Schneider
„Wir wollen nachhaltige und faire Veranstaltungen durchführen“, sagt Thomas Fenzl.

„Wir wollen nachhaltige und faire Veranstaltungen durchführen“, sagt Thomas Fenzl.

Sindelfingen/Böblingen. Als Betreiber ist die Congress Center Böblingen/Sindelfingen GmbH (CCBS) für die Kongresshalle Böblingen, die Stadthalle Sindelfingen, das Sparkassen-Forum Böblingen und den Festplatz Flugfeld verantwortlich. Vor allem die Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Hierüber sprach die SZ/BZ mit CCBS-Geschäftsführer Thomas Fenzl.

Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche wird immer wieder als großer Trend und als gesellschaftliches Thema bezeichnet. Die Umsetzung und Implementierung in den Locations sind aber weiterhin eher schwierig und selten. Was meinen Sie, woran das liegen könnte?

Thomas Fenzl: „Nachhaltigkeit ist für mich nichts anderes als unternehmerische Verantwortung. Es gilt allen Partnern gegenüber (auch unseren Kunden, Dienstleistern und Lieferanten), nicht zuletzt den Gesellschaftern Stadt Böblingen und Stadt Sindelfingen gegenüber darzustellen, wie komplex die Herausforderungen sind, aufzuzeigen wo es Schwierigkeiten oder 'Baustellen' gibt.

Das Thema Nachhaltigkeit müssen wir in das Qualitätsmanagement einbinden. Meiner Meinung nach handelt es sich um einen ganzheitlichen Unternehmensprozess, dessen Leitgedanke im Unternehmen vom Management bis zu den Reinigungskräften durch alle Abteilungen getragen werden muss. Ebenso müssen wir unsere Dienstleister in allen Bereichen, ob nun im technischen oder Catering-Bereich, mit einbeziehen.“

Welche Verpflichtungen bei der CCBS gibt es allgemein zum Thema Nachhaltigkeit?

Thomas Fenzl: „In unserer Verantwortung als Betreiber von Veranstaltungsstätten legen wir besonderen Wert auf den umweltgerechten Gebäudebetrieb und eine umweltschonende Veranstaltungsdurchführung. Für mich gehören nicht nur technische Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit, sondern auch ein Engagement bei der Corporate Social Responsibility. Zur Nachhaltigkeit gehört die Wahrung der Unternehmensstabilität und die Sicherung und Erhaltung der Arbeitsplätze.

Wir bieten unseren Mitarbeitenden Flexibilität über Gleitzeit- und Altersteilzeitregelungen. In der Kernarbeitszeit können unsere Mitarbeitenden zum Beispiel ihre Arbeitszeit flexibel gestalten. Wir als CCBS versuchen auf deren individuelle Bedürfnisse einzugehen und fördern auch das mobile Arbeiten zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Weitere Benefits stellen wir unseren Mitarbeitenden im Rahmen unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements zur Verfügung.“

Was können Sie zu konkreten Maßnahmen im CCBS sagen?

Thomas Fenzl: „Das Motto muss lauten: Vermeiden – vermindern – ausgleichen. Zu unserem Nachhaltigkeitsmanagement gehören Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sowie ein Abfallmanagement (zum Beispiel Recycling, Reduzierung von Abfall, Mülltrennung), die gute Innenstadtlage der Kongresshalle bietet eine klimaneutrale Anreise per Bahn / ÖPNV.

In unseren Locations beziehen wir Ökostrom, und die Kongresshalle und Stadthalle sind an das Fernwärmenetz angeschlossen. Bei der Beschaffung von Produkten und dem Einkauf von Dienstleistungen berücksichtigen wir, soweit möglich, auch das Thema Umweltschonung. Die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf unseren Locations wird geprüft. Hier befinden wir uns in Gesprächen mit unseren Gesellschaftern. Und nicht zuletzt – wir wollen das Umweltbewusstsein in der Belegschaft weiterhin stärken.“

Gibt es im CCBS Nachhaltigkeitszertifikate?

Thomas Fenzl: „Es gibt eine Vielzahl an Nachhaltigkeitszertifikaten in der Veranstaltungsbranche. Das richtige für den eigenen Betrieb zu finden, ist dabei gar nicht so einfach. Das CCBS ist seit vielen Jahren Mitglied beim Label 'fairpflichtet' und hat sich dabei einer freiwilligen Selbstverpflichtung unterworfen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit laufend auseinanderzusetzen. Außerdem haben wir die WIN-Charta des Landes Baden-Württemberg unterzeichnet. Damit bekennen wir uns zu unserer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung.“

Wenn Sie ein Fazit zum Thema Nachhaltigkeit/Umweltschutz in der Veranstaltungsbranche ziehen müssten, welches wäre das?

Thomas Fenzl: „Schon seit 2014 arbeiten wir aktiv an der Umsetzung und Optimierung unseres Nachhaltigkeitskonzeptes. Gemeinsam mit unseren Dienstleistern und Lieferanten ziehen wir am gleichen Strang, um einen einheitlichen und fortwährenden Prozess der Unternehmenskommunikation zu gewährleisten. Wir streben weiterhin nicht nur nach einmaligen und emotionalen Events, sondern wollen nachhaltige und faire Veranstaltungen durchführen.

Unser Ziel ist es, Veranstaltern ein umweltschonendes Veranstaltungskonzept zu ermöglichen – von der Planung bis hin zum Catering – und unsere Veranstalter und Gäste mit unserer Expertise in Sachen 'Green Meetings' zu unterstützen. Nachhaltigkeit ist immer ein langer und fortlaufender Prozess, der die Unterstützung aller Beteiligter bedarf.“