

Böblingen. In den Sommerferien tauchten 22 Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse auf dem Gelände des Sport- und Freizeit-Klubs Böblingen in der Schönaicher Straße täglich von 9 bis 17 Uhr in die Welt der Wissenschaft ein.
Auf dem Tisch stand eine große Metallkugel und darunter ein rotierendes Band – ein sogenannter Bandgenerator, ein Gerät, das elektrische Ladungen trennt. „Wenn ihr jetzt die Kugel mit beiden Händen berührt, werdet ihr ebenfalls aufgeladen und euch stehen die Haare zu Berge“, erklärte André Bisquerra, Referent beim Feriencamp „Expedition Einstein“. Ein besonderes Erlebnis, das alle Kinder ausprobieren wollten. Beim anschließenden Händereichen sprang im wahrsten Sinne des Wortes der Funke über.
„Am Anfang steht immer eine Behauptung, eine These, die es zu beweisen gilt“, sagte Lukas Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Stuttgart, der das Camp seit 2017 leitet. „Ich stelle jetzt die Behauptung in den Raum, dass Licht eine Welle ist und sich ähnlich verhält wie Schall- oder Wasserwellen. Gemeinsam werden wir in dieser Woche diese Aussage überprüfen.“
Außerdem wurden die Kräfte von Magneten und Elektromagneten unter die Lupe genommen, Sandkörner auf einer Platte bei bestimmten Frequenzen zum Hüpfen gebracht, sodass sich hierbei geometrische Formen bildeten. Aus einer Batterie, einem Nagel, einem Magneten und einem Kabel wurde zudem der einfachste Elektromotor der Welt gebaut.
Ergänzend zu den wissenschaftlichen Experimenten gab es ein vielfältiges erlebnispädagogisches Angebot, angeleitet von Claudia von Kalnassy, Erlebnispädagogin beim N.E.W. (Netzwerk für Team-Entwicklung und Weiterbildung). Auf dem Programm standen eine GPS-Tour, Bogenschießen, Baumklettern, Feuerspucken und jede Menge Spiele, bei denen ein Huhn namens Chuck eine wichtige Rolle spielte.
„Die Kinder haben viele Dinge gemacht, die sie noch nie zuvor gemacht haben und das kostet natürlich viel Mut“, erklärte Claudia von Kalnassy. Doch hinterher waren alle sehr stolz, die Herausforderungen gemeistert zu haben. Eine Übernachtung unter sternenklarem Himmel bildete den Abschluss der erlebnisreichen Woche.
Lukas Wagner war sehr zufrieden mit seiner Forscher-Truppe. „Man darf als Wissenschaftlerin nur dann etwas behaupten, wenn man es auch erklären kann“, formulierte es eine junge Forscherin beim Familientag. Zum Abschluss der Woche präsentierten die Kinder ihre Erkenntnisse ihren staunenden Eltern und Geschwistern.
Die Stadt Böblingen ist eingebunden in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kooperationsverbund Make-MINT-cool in der Region Stuttgart. Bei Interesse an Angeboten im Bereich Naturwissenschaft und Technik für Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren einfach eine E-Mail an baur@boeblingen.de schreiben, um weitere Informationen zu erhalten.