„Brandschutzkonzept hat funktioniert“
Ein Zwischenfazit lässt sich schon ziehen: Es gab weder Personen- noch nennenswerte Sachschäden. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt. Auch die Umwelt ist nicht nachhaltig beeinträchtigt. So wurde das Löschwasser vollständig im Müllbunker aufgefangen und durch das THW in einen Rückhaltebehälter gepumpt worden, sodass nichts ins Grundwasser oder die Umwelt ausgetreten ist. Ebenso waren Messfahrten der Feuerwehr allesamt ohne schädlichen Befund.
Zur Entzündung kam es durch die Anlieferung brennender oder hochentzündlicher Stoffe durch ein geschlossenes Müllfahrzeug. Sofort wurden alle Maßnahmen des werkseignen Brandschutzkonzeptes in Gang gesetzt, welches auch einen Brand im Müllbunker berücksichtigt. Dieses Konzept wird regelmäßig durch einen Brandschutzbeauftragten sowie die Feuerversicherung geprüft. Die Alarmierung der Feuerwehr ist Bestandteil der Brandschutzmaßnahmen sowie mit der Feuerwehr abgestimmte Brandschutzpläne die den Einsatz im und am Bunker regeln. Die Mitarbeiter werden regelmäßig über das richtige Verhalten im Falle eines Brandes im Müllbunker geschult.
„Die Brandschutzmaßnahmen haben gegriffen und verhindert, dass es zu einer Ausbreitung und einem Totalverlust des Bunkers und erhebliche größeren Sachschäden und Folgekosten sowie einer möglichen Gefährdung der Bevölkerung kommen konnte,“ versichert Thomas Frech. „Die Dauer von vier Tagen ist kein Kriterium für den Erfolg eines Einsatzes. Wir haben mit vereinten Kräften unter komplizierten Umständen Schäden verhindert – das zählt.“
Allerdings war es nicht möglich den entstanden Brand sehr schnell zu löschen. Die sofort einsetzende extreme Verrauchung des Müllbunkers erschwerte die Löscharbeiten. Ein Grund für diese unerwartete Verrauchung des Bunkers war die herrschende Inversionswetterlage vor Ort, sodass Rauch und Löschdampf nicht aus den weit geöffneten Entrauchungsklappen abziehen konnten. „Somit hat das Brandschutzkonzept funktioniert“, fasst der Geschäftsführer des Zweckverband Restmüllheizkraftwerk (RBB), Dr. Frank Schumacher, zusammen. „Es gibt aber auch Anhaltspunkte für Optimierungen, um die Brandbekämpfung eines vergleichbaren Brandes effektiver zu gestalten.“
Das größte Risiko für einen Brand besteht in der Anlieferung des Restabfalls. Die Abfallsammel- und Transportfahrzeuge können entweder nicht zugelassene Abfälle oder entzündliche, möglicherweise bereits brennende oder glühende Abfälle in den Bunker des RBB anliefern. Schumacher ergänzt: „Dies können wir nicht komplett ausschließen, bestenfalls durch verstärkte Kontrollen beim Beladen und Entleeren der Fahrzeuge lässt sich das Risiko für den Eintrag von Zündquellen oder Bränden reduzieren.“
Die Selbstentzündung des Abfalls sei theoretisch denkbar, aber praktisch sehr unwahrscheinlich. Um dieses Risiko zu minieren sind beim RBB Infrarotkameras installiert, die fortlaufend den gesamten Bunker scannen und sofort Orte einer Temperaturerhöhung detektieren und einen Angriff mit dem Greifer oder der Löschkanone auslösen. Auch für die nun geplante Klärschlammverwertungsanlage wird ein Brandschutzkonzept erstellt. Hier sei die Brandgefahr jedoch deutlich geringer, da der angelieferte Klärschlamm immer noch einen Wassergehalt von etwa 75 Prozent hat. Dieser Schlamm brenne nicht und kann nicht entzündet werden.

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