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TV-Tipp

„Das tragische Ende des Aufstandes am Goldberg“

Das Deutsche Bauernkriegsmuseum Böblingen begeht das 500. Jahr des Aufstandes mit vielen Veranstaltungen / Theater auf dem Marktplatz.
Von Hans-Jörg Zürn
500 Jahre Bauernkrieg - das ist auch für Lea Wegner (rechts), Leiterin des Böblinger Bauernkriegsmuseums, eine besondere Herausforderung. Was geplant ist, berichtet sie im Stadtgespräch Böblingen bei Regio TV mit Hans-Jörg Zürn (Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung).

500 Jahre Bauernkrieg - das ist auch für Lea Wegner (rechts), Leiterin des Böblinger Bauernkriegsmuseums, eine besondere Herausforderung. Was geplant ist, berichtet sie im Stadtgespräch Böblingen bei Regio TV mit Hans-Jörg Zürn (Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung).

Bild: Regio TV

Sindelfingen. 500 Jahre Bauernkrieg ist auch für die Stadt Böblingen in diesem Jahr ein wichtiges Thema. Zum einen gibt es hier das Deutsche Bauernkriegsmuseum und am Goldberg gab es am 12. Mai 1525 die Entscheidungsschlacht zwischen den Aufständischen und dem Heer des Schwäbischen Bundes. Wie die Stadt das Jubiläum begeht, stellt Lea Wegner, Leiterin des Bauernkriegsmuseums im Stadtgespräch Böblingen bei Regio TV vor.

Was verbindet Böblingen mit dem Bauernkrieg?

Lea Wegner: „Vor 500 Jahren gab es in vielen Regionen Aufstände, bei denen sich Menschen gegen die Obrigkeit auflehnten. Eher durch Zufall wurden manche Orte dabei zu Entscheidungsorten, an denen es Schlachten gab. So auch in Böblingen in der Nähe des S-Bahn-Haltestelle Goldberg. Hier sind die Aufständischen dem Schwäbischen Bund unterlegen. Es war ein tragisches Ende, deshalb sprechen wir eher vom Gedenken und nicht vom Jubiläum. Nur Memmingen kann davon sprechen, denn dort haben die Aufständischen ihre 12 Artikel mit Forderungen formuliert. Sie gelten als Vorläufer unserer heutigen Grundrechte.“

Sich zu beschweren oder gegen die Obrigkeit aufzulehnen, war damals kaum möglich. Wie war die Lage der Menschen?

Lea Wegner: „In Württemberg gab es bei uns in der Region eine Empörerordnung. Die sollte verhindern, dass Menschen gegen Kirche und Adel aufbegehren. Dieses Aufbegehren konnte schon mit dem Verbreiten eines Gerüchtes beginnen bis hin zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Doch die Menschen hatten damals durchaus Rechte, auch wenn sie Leibeigene waren. Die Frage war eher, ob sie die wahrnehmen konnten. Die Menschen hatten beispielsweise das Recht, von ihrem Leibherren geschützt zu werden und auch das Recht zu klagen. Doch wenn der Leibherr Dinge veränderte oder keinen Gerichtstag einberief, waren die Menschen handlungsunfähig.

Wie begehen Sie dieses besondere Jahr?

Lea Wegner: „Bis Januar 2026 haben wir eine große Sonderausstellung, in der wie die Vielseitigkeit des Aufstandes und die besonderen Personen in den Mittelpunkt stellen. Auf dem Marktplatz führt die Kunstschule Böblingen im Juli ein Theaterstück auf unter dem Titel ,Äbtissin oder Magd – Entscheidungen machen Geschichte‘ auf vier Bühnen auf mit Szenen. Die Besucher entscheiden dabei selbst, wie das Stück zu Ende geht. Weitere Informationen und die Links zum Ticketshop gibt es unter www.bauernkriegsmuseum.boeblingen.de und dort findet man auch weitere Veranstaltungen wie Vorträge und Führungen.“

Das ganze Stadtgespräch Böblingen mit Lea Wegner ist Montagabend ab 18 Uhr bei Regio TV zu sehen.