Historiker Michael Weber vor Exponaten der Ausstellung „Tyrannisch und fürchterlich gehaußet“ mit der Stadtchronik im Sindelfinger Stadtmuseum. Bilder: Reichert
Ein Schatzkästchen, wahrscheinlich in Wildbad hergestellt, das in Sindelfingen die Plünderungen des 30-jährigen Krieges überstanden hat.
Reifenschuhe aus dem 17. Jahrhundert: Diese wurden benutzt, um halbwegs unbeschadet durch den Dreck zu kommen. Auch in Sindelfingen waren Straßen und Wege in der Stadt damals unbefestigt.
Und Weber muss es wissen. Seit 6 Jahren arbeitet er für die Stadt Sindelfingen, davon die letzten eineinhalb Jahre an der Stadtchronik. Diese beginnt im 11. Jahrhundert und reicht bis ins 19. Jahrhundert. Den 30-jährigen Krieg mit all seinen Grausamkeiten hat dort der Stadtschreiber Johann Wilhelm Löher beschrieben, der 1623 nach Sindelfingen kam.
„Der 30-jährige Krieg“, sagt Michael Weber, „war kein Konfessionskrieg. Die Religion diente nur als Aufhänger. Es ging um politisches Kalkül.“ Schon der ...
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