

Gechingen. Am Sonntag, 3. August von 14 bis 18 Uhr teilt der ehemalige Förster Berthold Hinderer im Heimatmuseum Appeleshof in Gechingen sein umfangreiches naturkundliches Wissen über den Wald und seine Bewohner mit den Besuchern, und zwar sehr anschaulich und konkret anhand seiner stattlichen Sammlung präparierter heimischer Waldtiere.
Förster Hinderer, der auf dem Bauernhof seiner Eltern aufwuchs, hatte schon als kleiner Junge großes Interesse an der ihn umgebenden Natur – den Pflanzen, Insekten und Tieren seiner Heimat. Als er eines Tages einen toten Jungfuchs fand, tat ihm das niedliche kleine Tier leid, und mit der Zustimmung seiner Eltern fuhr er es mit dem Fahrrad nach Murrhardt zu den Präparatoren Rolf und Carl Schweizer. Der wunderschön präparierte kleine Fuchs wurde zum Ausgangspunkt einer ständig wachsenden Sammlung, da der junge Berthold von da an alle Tiere und Vögel, die er fand und die dazu geeignet waren, präparieren ließ. Heute gibt seine Sammlung einen guten Einblick in die Artenvielfalt der Wälder, und man kann beim Spaziergang durch die Ausstellung die Waldtiere aus nächster Nähe und mit Muße begutachten, ohne sich dabei Sonnenbrand, Mückenstiche oder Zecken zu holen. Fast alle heimischen Eulen, viele Greifvögel, kleine Raubtiere sowie viele Geweihe und sogar Wildschweinhauer sind in der Sonderausstellung vertreten.
Für Gechingen hat der Gemeindewald und alles, was darin lebt, eine besonders große Bedeutung, weil er sich „seit undenklichen Zeiten“, wie es in einem alten Forstlagerbuch heißt, im Besitz der Gemeinde befand. Alle Gechinger hatten Anspruch auf Bau- und Brennholz für den eigenen Verbrauch. Dieses Rechtsverhältnis ist eine historische Rarität, und die Gechinger haben ihre Rechte an ihrem Wald auch, wenn nötig, energisch verteidigt. Auch heute noch ist der Wald eine verlässliche Einkommensquelle für die Gemeinde.
Berthold Hinderer und das Museumsteam haben eine repräsentative Auswahl der heimischen Waldtiere zusammengestellt, so dass Sie sich von dem interaktiven Leben im Wald eine gute Vorstellung machen können. Er gibt auch gerne Auskunft über Bäume und Sträucher, Vögel, Schmetterlinge sowie über die vielseitige Arbeit eines Försters. Von der Pflege des Waldes, der Wege und Wasserläufe, der Überwachung von Holzschlag, Jagd und Erholungseinrichtungen, bis hin zur Verwaltung der Waldarbeitertruppe, der Maschinen und Geräte und der Kommunikation mit Unternehmern und der Gemeinde hat ein Förster große Verantwortung.