Der Landrat predigt Harmonie
Dabei ging es am gestrigen Montag nur darum, dem Kreistag eine Machbarkeitsstudie zum möglichst raschen Ausbau des Fernstraßenabschnitts und das Ergebnis einer Besprechung dazu, die im Landesverkehrsministerium stattfand, zu erläutern.
Der Landrat sprach davon, dass in jener Besprechung „das Kriegsbeil begraben“ wurde. Und er bat alle Kreisräte, die Bedenken hätten, diese zurückzustellen. Durch nichts dürfe im Bundesverkehrsministerium der Eindruck erweckt werden, man sei sich vor Ort nicht einig. Denn das wiederum könne dazu führen, dass das Ministerium erneut alles auf die lange Bank schiebt.
Die Hoffnung ist nämlich, dass der Bund der Planung zustimmt und vorab mit den Dingen begonnen werden kann, die den Verkehr auf den beiden Bundesstraßen nicht behindern. Das wären der Bau der sogenannten Renninger Südrandstraße, der Ausbau und die Verlängerung der Kreisstraße 1008 (Kreisstraße von Warmbronn her). Diese soll künftig über die B 295 geführt werden und durch einen Kreisverkehr an der Magstadter Straße mit dieser und der Südrandstraße verbunden werden (die SZ/BZ berichtete). Möglichst bis zur Sommerpause soll dazu das Ja aus dem Bundesverkehrsministerium kommen.
Die Spekulation des Landrats und von Renningens Bürgermeister Wolfgang Faißt: So könnten 70 Prozent dessen, was in Zusammenhang mit dem Lückenschluss gebaut werden soll, bis zum offiziellen Baubeginn erledigt sein.
Offiziell soll mit dem Bau des Lückenschlusses nämlich erst begonnen werden, wenn der Ausbau der A 81 zwischen Sindelfingen und Böblingen abgeschlossen ist. Voraussichtlich also im Jahr 2026.
Dass das Projekt Zündstoff birgt, weiß der Landrat nicht erst, seit ihn die Sprecher der Fraktionen in der Kreistagssitzung darauf hinwiesen, das genau zu prüfen sei, ob die Südrandstraße eher eine Renninger Erschließungsstraße oder eher eine Ortsumfahrung sein wird. An einer Erschließungsstraße dürfte sich der Landkreis finanziell nicht beteiligen.
Die künftige Renninger Südrandstraße trage Merkmale einer Erschließungsstraße und einer Kreisstraße, findet Roland Bernhard. Noch sei es aber viel zu früh, sich auf eine Seite festzulegen. Wolfgang Faißt sieht das anders: „Das ist alles andere als ein Wunschkonzert der Stadt Renningen. Das Problem Lückenschluss ist ein Problem der gesamten Raumschaft.“
Der Lückenschluss mit provisorischen Kreisverkehren an den Ohren: Von links kommt die B 464. Die B 295 führt von oben zum rechten unteren Bildrand. Bild: Reichert