

Sindelfingen. Die Stadt Sindelfingen und die Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH (WSG) zeichnen herausragende Sindelfinger Unternehmen mit dem Wirtschaftspreis „Sindolf“ aus. Darüber sprach die SZ/BZ mit Wirtschaftsförderer Felix Rapp.
Der Wirtschaftspreis „Sindolf“ wird bereits zum dritten Mal verliehen. Damit ist er etabliert, oder?
Felix Rapp: "Ja, der Wirtschaftspreis ist inzwischen in der Sindelfinger Unternehmenslandschaft etabliert und bekannt. Immer mehr Unternehmen sehen ihn als wertvolle Anerkennung und als Möglichkeit, ihr Engagement sichtbar zu machen."
Warum haben Sie den Wirtschaftspreis eigentlich „Sindolf“ genannt?
Felix Rapp: "Der Alemannen-Herrscher „Sindolf“ gilt als Gründervater der Stadt Sindelfingen, wobei er mehr Namenspatron als tatsächlicher Gründer war. Ursprünglich war der Wirtschaftspreis als reiner Gründerpreis geplant, daher lag der Name nahe. „Sindolf“ gibt unserem Preis ein Gesicht und steht symbolisch für Identität und Verbundenheit mit unserer Stadt. Er verbindet Tradition mit Zukunft und passt damit perfekt zu unserem Wirtschaftspreis."
In welchen Kategorien gibt es den Wirtschaftspreis?
Felix Rapp: "Der Wirtschaftspreis wird in vier Kategorien verliehen, die die Vielfalt unseres Standorts widerspiegeln. Wie im vergangenen Jahr verleihen wir Preise in den Kategorien „Unternehmer/in des Jahres“ sowie „Gründerinnen und Gründer“. Der Preis für „Junge Talente“ richtet sich an die besten Nachwuchskräfte und ist neu. Auch der Sonderpreis „Made in Sindelfingen“ wird in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen und geht an ein Unternehmen, dessen Produkte oder Dienstleistungen besonders eng mit unserer Stadt verbunden sind."
Wie viele Bewerbungen sind insgesamt eingegangen?
Felix Rapp: "Wir haben für jede der Kategorien beeindruckende Bewerbungen erhalten. Besonders erfreulich ist, dass viele Unternehmen proaktiv auf uns zugekommen sind. Das zeigt uns, dass der „Sindolf“ bei den Unternehmerinnen und Unternehmern zunehmend bekannter ist. Der „Sindolf“ wird in der Wirtschaft wahrgenommen und gilt als attraktive Plattform, um Leistungen sichtbar zu machen."
Wie setzt sich die Jury zusammen?
Felix Rapp: "Die Jury vereint Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Handwerk, Medien und Gesellschaft. Mit dabei sind Vertreterinnen und Vertreter der Kreissparkasse, Volksbank, der GHV Sindelfingen und Maichingen, Röhm-Medien, der Kreishandwerkerschaft Böblingen, der Bürgerstiftung sowie der IHK. Den Juryvorsitz hat Oberbürgermeister Markus Kleemann inne. Diese Vielfalt stellt sicher, dass die Entscheidungen nicht nur fachlich fundiert, sondern auch breit getragen sind – von Menschen, die die lokale Wirtschaft aus unterschiedlichen Perspektiven kennen."
Welche Faktoren waren für die Jury ausschlaggebend bei der Nominierung?
Felix Rapp: "Im Mittelpunkt standen die unternehmerische Leistung, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Besonders wichtig war uns der Beitrag, den die Nominierten für Sindelfingen leisten – sei es durch Arbeitsplätze, Ausbildung, gesellschaftliches Engagement oder innovative Geschäftsmodelle. Beim Sonderpreis „Made in Sindelfingen“ lag der Fokus auf der Verbindung zwischen Produkt, Marke und Stadt sowie der Frage, welche überregionale Wirkung von Sindelfingen ausgeht."
Welche Bedeutung hat der Wirtschaftspreis „Sindolf“ für den Wirtschaftsstandort Sindelfingen?
Felix Rapp: "Der „Sindolf“ rückt die Menschen und Unternehmen ins Rampenlicht, die Sindelfingen prägen und unseren Wirtschaftsstandort bereichern. Er hebt Menschen hervor, die mutig, kreativ und engagiert handeln. Für junge Unternehmen oder Talente kann die mediale Aufmerksamkeit und das Netzwerken im Rahmen der Verleihung ein wichtiger Türöffner sein. Mit dem „Sindolf“ zeigen wir einmal mehr, dass hier Innovation, Qualität und Unternehmergeist gelebt werden."
Der Wirtschaftspreis wird im Rahmen des Sindelfinger Unternehmertreffs am 27. November bei der Firma Bitzer verliehen. Worauf dürfen sich die geladenen Gäste beim Unternehmertreff noch freuen?
Felix Rapp: "Der Unternehmertreff ist eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres für die lokale Wirtschaft. Wir erwarten rund 200 Gäste aus der lokalen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie können sich auf interessante Gespräche, neue Kontakte und Networking-Möglichkeiten freuen. Den Abschluss des Events bildet die After-Show-Party, bei der man den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen lassen kann."
„Sindolf“ ist die aktuelle Initiative. Wo setzt die Wirtschaftsförderung sonst Schwerpunkte?
Felix Rapp: "Der Fokus liegt klar auf der Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandorts. Dazu zählen die klassischen Kernaufgaben der Wirtschaftsförderung: verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, Ansiedlungen begleiten, bestehende Betriebe unterstützen und als verbindende Schnittstelle zur Stadtverwaltung agieren. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt ist der Fachkräftemangel, der viele Unternehmen zunehmend herausfordert. Mit einer umfassenden Initiative und starken Partnern werden wir Betriebe künftig noch gezielter beim Gewinnen und Binden von Fachkräften unterstützen. Darüber hinaus bleiben Aufgaben wie Gründerförderung, Innenstadtbelebung und die Positionierung Sindelfingens als attraktiver Freizeitort wichtig. All diese Aktivitäten zahlen auf das übergeordnete Ziel ein: den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunftsfähigkeit des Standorts Sindelfingen langfristig zu sichern."
Kategorie Gründer/innen:
Café Vergo:
Das Café Vergo am Schwätzweiberbrunnen in Sindelfingen ist ein lebendiger Treffpunkt am Eingang zur Altstadt, der von vielen Kunden als „Wohnzimmer“ geschätzt wird – hier kann man sich sowohl alleine wohlfühlen als auch alte Bekannte treffen. Bei leckeren Kleinigkeiten wie Käseplatten, Quiche oder Kuchen lässt es sich tagsüber entspannen, abends oder am Wochenende bei einem Aperol Spritz oder Glas Wein gesellig zusammensitzen.
SITT Wein:
Sitt Wein in Sindelfingen ist eine moderne Weinbar und Weinhandlung, in der man über 100 ausgewählte Weine selbst per Knopfdruck aus smarten Dispensern zapfen und probieren kann („Self Exploring Wine Experience“). Außerdem legt das Konzept großen Wert auf eine entspannte und zugleich lebendige Atmosphäre.
Einfach Brot:
„Einfach Brot“ begeistert seit März 2025 in der Sindelfinger Markthalle mit traditionellem Handwerk und hochwertigen Zutaten. Bei der Herstellung setzt der Bäckermeister Holger Müller auf Langzeit-Teigführung, ausgewählte Rohstoffe und unbehandelte, regionale Mehle. Wer möchte, kann Holger Müller beim Backen über die Schulter schauen – die Backwaren entstehen direkt vor Ort.
Kategorie Junge Talente:
Alessandro Pianu / Roberto Pianu Stylisten
20 Jahre alt, aus Sindelfingen, hat seine Ausbildung 2025 zum Friseur bei Peter Nill Multimediafriseur in Maichingen abgeschlossen und arbeitet nun im Salon seines Vaters, Roberto Pianu Stylisten in Sindelfingen. Er verkürzte die Ausbildung auf 2,5 Jahre und ist Kammersieger der Friseure in der Region Stuttgart.
Alexander Schlenstedt / Stuttgart Marriott Hotel Sindelfingen
25 Jahre alt, aus Sindelfingen, Abschluss der Ausbildung zum Hotelfachmann 2025 mit guten Noten im V8 Hotel (Böblingen-Flugfeld, interkommunales Wohn- und Gewerbegebiet zwischen Böblingen und Sindelfingen). Er arbeitet jetzt im Stuttgart Marriott Hotel Sindelfingen.
Tom Lachenmaier / Mundle GmbH
26 Jahre alt aus Darmsheim/Sindelfingen. Er hat seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Mundle GmbH in Darmsheim (bei der er den dritten Teil des Meistertitels direkt mitmachte) mit Auszeichnung abgeschlossen.



