Die Anwohner formieren sich
Der erste Punkt der Gemeinderatssitzung barg die meiste Brisanz – und wurde nicht behandelt: der Aufstellungsbeschluss für den Bereich Kayertäle-Ost und die damit verbundene Flüchtlingsunterkunft. Bürgermeister Thomas Riesch setzte das Thema von der Tagesordnung ab, wie er es vergangene Woche bereits angekündigt hatte.
Gleichwohl hatten sich wieder viele Kayertäle-Bewohner in der Aula der Uhland-Schule eingefunden. Die Kayertäle-Bewohner sehen Beratungsbedarf. Sie halten die Flüchtlingsunterkunft am Rande des Wohngebiets und in der geplanten Größe (bis zu 50 Bewohner) für ungeeignet. Die Initiatoren formieren sich nun – auch im Internet (https://besseres-gaertringen.jimdo.com/).
Sie wollen ihre Vorschläge, Ideen und Bedenken aber auch im persönlichen Gespräch vorbringen – und rufen deshalb die Gemeinderäte auf, mit ihnen in Kontakt zu treten. Die Informationsveranstaltung vom 19. Februar halten die Bürger nicht für ein geeignetes Instrumentarium, um an diesem Prozess beteiligt zu werden: „Moderne Politik sieht anders aus.“ Die Aktivisten wollen in einen Dialog treten. Sie verfolgen das Ziel, eine Lösung zu finden, „die die Interessen der Bürger und Flüchtlinge deutlich besser widerspiegelt, als der Vorschlag von Bürgermeister Riesch und der Gemeindeverwaltung“.
Die Gemeindeverwaltung plant indes keine weitere Veranstaltung. „Wir haben transparent informiert und die Bürger angehört“, sagt Thomas Riesch (Bild: z) und verweist darauf, dass er mit den Bürgern in persönlichem oder schriftlichem Kontakt stehe. „Jeder bekommt eine ausführliche Antwort auf Fragen oder Kritik“, betont der Rathaus-Chef. An dem nun geplanten Abstimmungstermin will er festhalten: Am 10. April soll der Gemeinderat über den Standort für die Flüchtlingsunterkunft entscheiden – sofern das Gremium das Thema nicht nochmals vertagen will.