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Kreis Böblingen: Landrat Roland Bernhard begrüßt den Schritt zu mehr Lockerungen

„Die Menschen sind müde und das ist nachvollziehbar“

"Ich begrüße den Schritt des Bundes und der Länder, dass auf dem Weg raus aus der Krise und hin zu mehr Freiheiten zunehmend auf Regionalität gesetzt wird“, so der Böblinger Landrat Roland Bernhard am Tag nach der Bund-Länder-Konferenz. „Es ist nur folgerichtig, dass dort, wo die Inzidenz stabil unten gehalten werden kann, mehr Freiheiten eingeräumt werden.“
Von unserem Mitarbeiter Peter Maier
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„ Beim Landkreis Böblingen komme hinzu, so der Landrat weiter, dass man mit den bestehenden Schnelltestzentren und den an sie angedockten weiteren Lösungen ein gutes und breites Netz an Schnelltestmöglichkeiten über den Landkreis spannen könne. Gestern Abend war der Landkreis Böblingen im Bericht des Landesgesundheitsamt unter den „Top 5“ landesweit mit einer Inzidenz von rund 35. „Wir tun alles dafür, dass die Talfahrt anhält und wir einen niedrigen Wert stabil halten können“, so Bernhard. Einen Grund zur Euphorie gebe es nicht. „Es heißt weiter, wachsam zu sein, und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln aufkeimende Infektionen möglichst früh heraus zu filtern und zu isolieren.“

Auch die Ankündigung, dass schon Ende März / Anfang April die niedergelassenen Hausärzte mit ins Impfgeschehen eingebunden werden sollen, fällt haargenau mit einer gleichlautenden Bitte des Landrats an Gesundheitsminister Lucha zusammen. Und auch in punkto Testungen an Schulen ist man im Landkreis Böblingen schon weiter – und dem gestrigen Beschluss voraus gewesen. Schon Anfang der Woche hatte beispielsweise in Herrenberg der dortige Betreiber des Schnelltestzentrums mit einem kleinen mobilen Team vor Ort in einer Schule getestet. „Diese Abläufe bauen wir aktuell auf beziehungsweise weiter aus“, erläutert der Landrat. „Aufbauend auf unseren Schnelltestzentren haben wir hier gute Möglichkeiten. Und – durch diese schon vorhandene Organisationsstruktur – einen gehörigen Vorsprung.“

Eine häufig gestellte Frage ist, ob sich denn das viele Schnelltesten nicht negativ auf die Inzidenz auswirkt. Denn, wer viel testet, findet auch viel. Tatsächlich lässt sich das im Landkreis Böblingen jedoch nicht bestätigen. „Wenn wir über die Schnelltestung einen positiven Fall entdecken, der bis dahin völlig ahnungslos war, und so verhindern, dass dieser Mensch viele weitere Menschen in seinem Umfeld ansteckt, dann verhindern wir viele weitere Fälle und damit eine steigende Inzidenz“, erklärt Bernhard.

Seit Beginn der Schnelltestzentren im Landkreis Böblingen wurden knapp 200 positive Fälle entdeckt. Er habe immer betont, so der Landrat abschließend, dass gelockert werden müsse. „Die Menschen sind müde, und das ist auch nachvollziehbar.“ Lockerungen müssten aber mit geeigneten Schnellteststrategien gekoppelt beziehungsweise von diesen begleitet werden. Sonst laufe man Gefahr, so der Landrat, bald in eine dritte Welle zu laufen. Es gelte nun, erst einmal abzuwarten, wie das Land die gefassten Beschlüsse in eine neue Corona-Verordnung gieße.