

Sindelfingen. Wer seinen Becher inklusive Pfandmarke bei einem der fünf Sindelfingen-rockt-Konzerte zurückgibt, spendet automatisch seine 2 Euro Becherpfand für den guten Zweck. Und es kommt noch besser: Dank Unterstützung von Sponsoren wächst pro zurückgegebenem Becher der Spendenbetrag auf 4 Euro. Im Nachgang zur 2024er-Auflage zog Sifi-rockt-Organisator Johannes Leichtle im SZ/BZ-Interview ein positives Fazit. Kein Wunder, die fünf Veranstaltungen von „Sindelfingen rockt“ hatten wieder mehr als 15 000 Fans auf den Sindelfinger Marktplatz gelockt.
Dennoch goss er auch Wasser in den Wein. So hat Johannes Leichtle nichts dagegen, wenn die umliegenden Gastronomen von den Konzerten profitieren. „Das tun sie aber auch, wenn die Menschen danach für das dritte oder vierte Bier vorbeikommen. Doch wenn es da das Bier-to-go zum Kampfpreis von drei Euro für 0,5 Liter gibt, hört es auf. Ich unterscheide hier ganz klar zwischen den Leuten, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen und denen, die wirklich genug Geld in der Tasche haben. Wenn etwa eine Frau ihre Gucci-Tasche auf meinen Stehtisch stellt und sich ihren mitgebrachten Sekt einschenkt, ist das an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Fünf Euro für ein Bier, auf solch einer Veranstaltung, ohne Eintritt, sind wahrlich kein Wucherpreis“, sagt der Sifi-rockt-Organisator. Und da hat er recht. Die Becherpfand-Aktion sollte nun auch denjenigen zu denken geben, die in den letzten Jahren negativ aufgefallen sind. Schließlich hat diese Aktion nur Gewinner.
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